Bad Lauterberg. Der erste Tag der Mitgliederversammlung des Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e.V. aus Frankfurt am Main ging gestern zu Ende. Doch es wurden bereits etliche Themen behandelt, die die Transport und Logistikbranche in großem Maße bewegen.
Zu Beginn konnte der BGL ein neues Verbandsmitglied begrüßen. Transfrigoroute Deutschland ist gestern mit einstimmigem Beschluss dem BGL beigetreten. Der Verband, zu dem neben Kühllogistikern auch Tank- und Silotransporteure sowie die Kühlfahrzeugindustrie gehört, vertritt beim BGL ab sofort die Interessen der Lebensmittel- und Kühlgutspediteure und soll innerhalb des BGL das „Kompetenzzentrum Temperaturgeführter Transport“ werden.
Und der nächste Neuzugang kündigt sich bereits an: Bereits letztes Wochenende hat die BSK (Bundesfachgruppe Schwertransporte und Kranarbeiten) bei ihrer Mitgliederversammlung beschlossen, ebenfalls „näher an den BGL heranzurücken“ und wird das entsprechende Kompetenzzentrum in diesem Bereich.
Branche bekennt sich zum Klimaschutzpaket
In Bezug auf den Klimaschutz betonte der BGL auf seiner Mitgliederversammlung, „dass das deutsche Güterkraftverkehrsgewerbe seiner Verantwortung gerecht werden will“. Allerdings sieht man den rein nationalen Emissionshandel kritisch. Der BGL befürchtet „dadurch eine doppelte Anlastung der CO2-Abgabe bei den kleinen und mittelständischen deutschen Transportunternehmen via Lkw-Maut und Emissionshandel“. BGL-Vorstandssprecher Dirk Engelhardt dazu: " Wie die Ergebnisse des Klimapaketes zeigen, wird nicht nur der Straßengüterverkehr generell teurer – ob auf die eine oder andere Weise. Bei rationaler Betrachtung dürfte es nicht auszuschießen sein, dass die anstehenden Verteuerungen irgendwann auf die Produktpreise durchschlagen und somit früher oder später beim Endverbraucher ankommen könnten."
Auch werden laut dem Verband deutsche Lkw immer sauberer. So gebe es neben CO2 noch andere umweltschädliche Emissionen: Stickoxide (NOx), Feinstaub, Kohlenmonoxid et cetera, die durch die Euro-Schadstoffklassen geregelt werden. Legt man die zurückgelegten Mautkilometer um, so haben deutsche Lkw den Anteil mit der saubersten Klasse Euro VI zurückgelegten Mautkilometer von 2,1 % in 2013 auf 80,1 % im August 2019 vervielfacht.
Maßnahmen gegen den Fahrermangel
Der Fahrermangel stellt nach wie vor eine der größten Herausforderung für die Branche dar. Jährlich gehen 30.000 Fahrer in Rente, jedoch erwerben nur rund 18.000 neue Fahrer den Lkw-Führerschein. Das gefährdet lau BGL die „Versorgungssicherheit der Bevölkerung wie die der Wirtschaft“. Deshalb hat der BGL 2019 mit Unterstützung von Verbänden, Industrie und Medien den Förderverein "PROFI - Pro Fahrer Image" ins Leben gerufen. Dieser soll in erster Linie die Wertschätzung und das Image des Fahrerberufs und der ganzen Logistikbranche verbessern. Auch die Ausbildungsförderung und bessere Arbeitsbedingungen stehen auf der Agenda des Vereins. Dabei habe jeder die Möglichkeit, mithelfen: PROFI-Mitglied werden können alle Unternehmen und Organisationen, aber auch Fahrer und weitere Einzelpersonen, die der Transportbranche nahestehen. „"Mit der Bündelung unserer Kräfte können wir unsere gemeinsamen Anliegen noch besser zur Geltung bringen. Wir freuen uns sehr auf das partnerschaftliche Miteinander und viele gute, gemeinsame Aktionen", so Dirk Engelhardt, der bei PROFI Vorstandsvorsitzender ist. (fa)