Berlin. Berlin will sich dafür einsetzen, dass der Luftfracht-Verkehr vom Flughafen Tegel nach Schönefeld verlagert wird. Das im vergangenen Jahr dort eröffnete Frachtzentrum sei nur zu einem Viertel ausgelastet, die Anwohner des Flughafens Tegel dagegen müssten nachts entlastet werden, betonte der CDU-Abgeordnete Oliver Friederici am Donnerstag im Abgeordnetenhaus. Alle Fraktionen zeigten sich dem Antrag der Koalition gegenüber offen.
Letztlich ist die Verlagerung aber keine politische Entscheidung. Die Fluggesellschaft Air Berlin hat den Zuschlag für die Frachtflüge erhalten und entscheidet selbst, von welchem Flughafen sie startet.
„Luftverkehr und Lärm gerecht zu verteilen, ist Ziel dieser Koalition”, sagte Friederici. Deshalb solle sich das Land mit Brandenburg und dem Bund verständigen und mit der Fluggesellschaft zu einem Kompromiss kommen. Es geht vor allem um zwei Postflüge, die mitten in der Nacht in Tegel starten oder landen.
Ob Brandenburg bei einem Berliner Vorstoß zur Verlagerung mitziehen werde, sei allerdings fragwürdig, sagte der Grünen-Abgeordnete Harald Moritz. Zu brüsk habe Berlin Brandenburg beim Nachtflugverbot am neuen Hauptstadtflughafen abgewiesen. Air Berlin sei zudem wohl nur dann von einer Verlagerung zu überzeugen, wenn das Land die Mehrkosten übernehme. (dpa)