Berlin. Die Senatsverwaltung für Verkehr und Umwelt lässt an elf ausgewählten Straßenabschnitten eine Woche lang die Kfz-Kennzeichen per Videokamera erfassen. Auf diese Weise sollen technische Daten etwa zum Alter der Fahrzeuge und zur Motorleistung und damit auch zum Schadstoffausstoß ermittelt werden, wie die Berliner Verkehrsverwaltung am Freitag, 29. Oktober, mitteilte. Geplant sind die Videoaufzeichnungen vom 30. Oktober bis zum 7. November in verschiedenen Berliner Bezirken von Mitte über Tempelhof-Schöneberg und Neukölln bis Marzahn-Hellersdorf.
Wie die Verkehrsverwaltung versichert, werden weder Aufnahmen des Fahrzeugs noch der Insassen gemacht und auch keine Halterdaten abgefragt. Die Erhebung diene ausdrücklich nicht Kontrollzwecken. Das Ziel sei, zu untersuchen, welche Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs sind und wie sich der durchschnittliche Schadstoffausstoß, speziell auf Strecken mit Durchfahrverboten, verändert hat. Vergleichbare Videoerhebungen habe es seit 2008 fast jedes Jahr, zuletzt 2020, gegeben. Die Verkehrsverwaltung rechnet nach eigenen Angaben mit bis zu 400.000 erfassten Kennzeichen.
Die Ergebnisse werden den Angaben zufolge benötigt, um zum Beispiel über Maßnahmen wie Dieselfahrverbote zu entscheiden. Anfang 2020 wurden auf acht Berliner Straßen Durchfahrverbote für alle Dieselfahrzeuge bis einschließlich Euronorm 5 angeordnet und auf vier Strecken inzwischen wieder aufgehoben. Dort sei die Luftqualität mittlerweile so gut, dass sich die Grenzwerte auch ohne Fahrverbot einhalten ließen. Für die vier übrigen Strecken soll die Aufhebung im Frühjahr 2022 erneut geprüft werden. (dpa)