Berlin. Bahnchef Rüdiger Grube drängt den Stahlkonzern Thyssen-Krupp, auf die Schadenersatzforderungen wegen Preisabsprachen beim Schienenverkauf einzugehen. „Der Informationsfluss war in der Vergangenheit äußerst zäh. Wir haben Thyssen-Krupp aufgefordert, innerhalb von 14 Tagen nähere Informationen zu liefern“, sagte Grube der „Bild am Sonntag“.
Mindestens seit 1998 haben zahlreiche Unternehmen der Branche – darunter die Thyssen-Krupp-Tochter GFT Gleistechnik – überhöhte Preise für Schienen abgesprochen. Das Bundeskartellamt hat im Juli Bußgelder im Volumen von 124,5 Millionen Euro gegen das Schienenkartell verhängt. Thyssen-Krupp akzeptierte den Bescheid über 103 Millionen Euro.
Seit mindestens Ende vergangenen Jahres verhandeln Thyssen-Krupp und die Bahn über eine Millionen-Entschädigung. Nun will Grube laut „Bild am Sonntag“ genaue Angaben über die illegalen Umsätze. Vertreter der beiden Unternehmen wollten sich in dieser Woche treffen. (dpa)