Auf einer Sitzung des Aufsichtsrats der Deutschen Bahn am Donnerstag, 15. Dezember, wird es Kreisen zufolge auch um die Zukunft der Logistiktochter DB Schenker gehen. Ein Verkauf der finanzstarken Sparte wird schon seit Jahren diskutiert. Vor allem Grüne und FDP fordern, dass sich die Bahn stärker auf ihr Kerngeschäft, den Eisenbahnverkehr, konzentrieren soll. Als weltweit agierender Logistikkonzern wickelt Schenker viele Warentransporte auf der Straße und über die Luft ab.
Den Verkaufserlös könnte die hoch verschuldete Bahn-Mutter aus Sicht mancher Fachleute gut gebrauchen. Auf der anderen Seite ist Schenker eine der wenigen Bahn-Töchter, die verlässlich hohe Gewinne einfahren und die Konzernbilanz aufbessern. Insbesondere die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) sieht einen potenziellen Verkauf deshalb kritisch. Der frühere Gewerkschaftsvorsitzende Klaus-Dieter Hommel hatte den Plan noch Anfang September als "wirtschaftlichen Unsinn" bezeichnet.