Köln. Die Ertragslage der deutschen Transport- und Logistikunternehmen hat sich im vergangenen Jahr nach verhaltenem Beginn im weiteren Jahresverlauf verbessert. Das geht aus der aktuellen Marktbeobachtung des Bundesamtes für Güterverkehr (BAG) hervor, die am Donnerstag veröffentlicht wurde. Der Großteil der vom BAG im Rahmen von Marktgesprächen befragten Unternehmen wies für das Gesamtjahr 2013 stabile bis leicht verbesserte Betriebsergebnisse auf.
Transportpreise
Auf der Kostenseite profitierten die Unternehmen vor allem von gesunkenen Kraftstoffpreisen. Das niedrige Niveau der Kraftstoffpreise hatte allerding auch zur Folge, dass ein Großteil der Unternehmen des gewerblichen Güterkraftverkehrs bei den Kunden keine Erhöhung der Transportpreise durchsetzen konnten. Dies gelang laut BAG nur einem kleinen Teil der Unternehmen, die in Marktnischen tätig sind oder stark in die Prozessketten ihrer Auftraggeber eingebunden sind.
Unternehmen, die mit ihren Kunden Dieselpreisgleitklauseln vereinbart haben, mussten im Jahr 2013 teilweise sogar gesunkene Beförderungsentgelte verschmerzen. Besonders unter Druck standen wegen des hohen Konkurrenzdrucks die Beförderungsentgelte bei Stückgut- und Sammelgutbeförderungen. Dieses Marktsegment war weiterhin durch den harten Wettbewerb zwischen Konzernspeditionen und Stückgutkooperationen um die Auslastung ihrer Netze geprägt.
Die Preise im innerdeutschen Rückladungs- bzw. Spotmarkt waren im Jahr 2013 laut BAG sehr volatil. Zu Jahresbeginn 2013 lagen die Beförderungsentgelte auf dem Spotmarkt unter dem Einfluss des langen Winters im Vergleich zum restlichen Jahresverlauf 2013 besonders niedrig. Vergleichsweise höhere Rückladungsfrachten konnten Unternehmen in den Monaten September und Oktober 2013 erzielen. Insbesondere auf innerdeutschen Langstreckenrelationen trugen zum Preisdruck Kabotageverkehre mittel- und osteuropäischer Güterkraftverkehrsunternehmen bei.
Investitionen
Die meisten vom BAG befragten Unternehmen hielten sich mit Erweiterungsinvestitionen in ihren Fuhrpark weiterhin zurück. Der Großteil der Straßengüterverkehrsunternehmen nahm lediglich Ersatzinvestitionen im geplanten Turnus vor. Bei den LKW-Einkäufen kamen im zweiten Halbjahr vor allem Euro-5-LKW zum Zuge, für die die Hersteller günstige Konditionen boten.
Insolvenzen rückläufig
Im Jahr 2013 setzte sich die seit drei Jahren anhaltende Entwicklung sinkender Insolvenzen in Deutschland fort. Die Anzahl der Insolvenzen über alle Wirtschaftsbereiche lag nach der offiziellen Statistik um rund 8,1 Prozent unter dem entsprechenden Wert des Jahres 2012. Bei Unternehmen des Straßengüterverkehrs mit eigenem Fuhrpark gingen die Insolvenzen im Vergleichszeitraum um 4,2 Prozent auf 803 Fälle zurück Die Insolvenzen von Speditionsunternehmen ohne eigenen Fuhrpark sanken um 9,7 Prozent auf 336 Verfahren. (diwi)