Köln. Trotz der allmählichen Lockerungen durch die Bundesregierung für viele Unternehmen ist der Druck im Straßengüterverkehr nach wie vor hoch. Das geht aus dem neuesten Corona-Wochenbericht des Bundesamtes für Güterverkehr (BAG) für den Zeitraum vom 25. bis 28. Mai hervor.
Auftragslage auf einem tendenziell unveränderten Niveau
„Viele befragte Transportunternehmen berichten von einer sehr volatilen Auftragslage“, heißt es in dem Bericht. Nach Angaben vieler der vom BAG befragten Güterkraftverkehrsunternehmen sei die Auftragslage auf einem tendenziell unveränderten Niveau. Andere Befragte registrierten demnach im Vergleich zur Vorwoche sogar erneut einen Rückgang ihrer Auftragseingänge. Das seien in der Regel jedoch Transportunternehmen gewesen, dir ihre Auftragslage bislang noch vergleichsweise gut bewertet hätten.
Laut BAG seien die Warenströme in der Automobil-, Maschinenbau- und Chemiebranche nach Angaben der Befragten nach wie vor in weiten Teilen eingeschränkt. Dies würde erklärt mit teilweise fortdauernden, krisenbedingten Engpässen seitens internationaler Zulieferer. Im Einzelhandel profitierten Befragte nach Aussagen der Kölner Behörde von einer starken Nachfrage nach Baumarkbelieferungen, im Textilbereich würden dagegen lediglich geringe Auftragszunahmen registriert. „Aufgrund der aktuellen Entwicklungstendenzen gäbe es nach Angaben der Befragten derzeit keine Anzeichen für eine spürbare Verbesserung der Geschäftserwartungen in den nächsten Wochen.“, heißt es in dem Bericht.
Schienengüterverkehr verzeichnet Rückgänge zwischen 15 und 20 Prozent
Auch der Schienengüterverkehr hat mit Einbußen zu kämpfen. Die vom BAG befragten Eisenbahnverkehrsunternehmen berichten von „Leistungsrückgängen in Höhe von 15 bis 20 Prozent“. Wie in den Vorwochen berichteten sie von einer eher schlechten Auftrags-, Umsatz-, Ertrags- und Liquiditätssituation und einem weiterhin eher stabilen Entgelt- und Kostenniveau. Trotz der angespannten gesamtwirtschaftlichen Lage schätzen die befragten Unternehmen nach eigenen Angaben die Insolvenzgefahr für ihr eigenes Unternehmen derzeit eher als gering ein. Die Geschäftserwartungen der befragten Bahnunternehmen wurden für die nächsten drei Monate eher neutral bis pessimistisch eingeschätzt.
Einigen Partikulieren in der Binnenschifffahrt droht die Insolvenz
Stark unter der Corona-Krise leidet auch die Binnenschifffahrt. Nach Aussagen der meisten befragten Unternehmen bleiben die Transportmengen weiterhin deutlich hinter dem Vorkrisenniveau zurück. Zwar hätten sich die Beförderungsmengen mittlerweile stabilisiert, allerdings auf einem niedrigen Niveau. Davon ist auch die Containerschifffahrt betroffen.
Nach Angaben von Marktteilnehmern in der Binnenschifffahrt führt die geringe Nachfrage zu einer Anspannung der wirtschaftlichen Lage; vor allem freie Partikulierbetriebe müssten zunehmend auf ihre Rücklagen zurückgreifen, teilweise bestehe Insolvenzgefahr. Letzteres gelte für die mittleren und größeren Reedereien nach Angaben von Marktteilnehmern zurzeit noch nicht. (cd)