Wie eine neue Mobilitätsstudie von MHP, Fraunhofer IAO und Motor Presse Stuttgart zeigt, könnten autonome Logistik- und Transportsysteme die Lösung des Fahrermangels in Deutschland sein. Allerdings ist das Land der Studie nach noch nicht so weit:
Die grundsätzliche Bereitschaft, geteilte autonome Fahrzeuge zu nutzen, ist zwar vorhanden, wenn auch regional unterschiedlich ausgeprägt. Mit 91 Prozent liegt China weit vorne, während erst knapp die Hälfte der Menschen in den USA und Deutschland dazu bereit sind. Diese Zurückhaltung hat verschiedene Gründe - nicht zuletzt gibt es nach wie vor große Sicherheitsbedenken. Besonders hoch wird dieses Risiko in die Technologie in den USA mit 59 Prozent eingeschätzt, Deutschland liegt mit 50 Prozent im Mittelfeld, während 41 Prozent der Chinesen Risiken in der Technologie sehen.
Fachkräftemangel versus Autonome Lösungen in der Logistik
Weitere Fahrzeugkonzepte, die sich wahrscheinlich sehr bald durchsetzen werden, finden sich bei der Langstreckenlogistik - vor allem in den USA. Neben dem komplexen, aber lückenlosen sogenannten 'Gate-2-Gate-Einsatz' werden auch günstigere Angebote als 'Hub-2-Hub-Service' angeboten werden, bei dem Fahrer die Fahrzeuge auf den ersten und letzten Metern bis zum Highway steuern.
Treiber für den Einsatz in den USA sind die hohen Kosten und geringe Verfügbarkeit von Fachkräften, der schlecht ausgebaute Schienenverkehr sowie die günstigen, stabilen Wetterbedingungen im Süden der USA, wo es prominente Gütertransitstrecken zwischen Ost- und Westküste gibt. Hinsichtlich der letzten Meile sind vor allem kleine Lieferroboter interessant, die das letzte Stück zum Empfänger autonom bestreiten sollen. China, Polen und die USA zeigen im Vergleich zu den anderen Ländern hier das höchste Interesse. Deutschland am geringsten.
Ausblick: Autonome Mobilität der Zukunft
Vorläufig werden autonome Mobilitäts- und Transportlösungen in Europa, China und den USA nur unter bestimmten Bedingungen, in ausgewählten geografischen Regionen im Einsatz sein. Der früher vorausgesagte umfassende Einsatz bis 2025 verzögert sich um mehrere Jahre, eventuell sogar um Jahrzehnte. Zu begründen ist das mit verschiedenen technischen Herausforderungen, beispielsweise der Robustheit autonomer Fahrzeuge gegenüber schlechten Wetterbedingungen sowie der Sicherheit und Kontrolle im Fahrbetrieb. In Europa erschweren vor allem die Streckenbeschaffenheit sowie unterschiedliche Rahmenbedingungen in den Ländern das Vorankommen autonomer Mobilitätskonzepte.