Hamburg wird im Zuge des MODI-Projekts zur Test-Stadt für autonome Lkw. Das Forschungsprogramm und die Erprobung sollen vier Jahre dauern. Ein Konsortium aus 29 Partnern will hier die Umsetzung von Lösungen für autonome Straßenverkehre erproben. dabei sollen in den vier Jahren des Projekts Lösungen und Potenziale der höchsten Automatisierungsstufe getestet werden, ohne dass sich ein Fahrer während der Fahrt im Fahrzeug befindet.
Neben Forschungsinstituten und Universitäten sind eine Reihe privater Unternehmen dabei zählen, die sich für autonomes Fahren im Frachtbereich engagieren. Das sind Volvo, Einreide, DAF Trucks, DFDS und Moller-Maersk sowie das Logistikunternehmen Gruber Logistics, das erst vor kurzem den deutschen Schwerlastlogistiker Universal Transport übernommen hat. Das Projekt wird mit einem Zuschuss von 23 Millionen Euro zu über 80 Prozent durch die EU gefördert. Die Mittel stammen aus dem Rahmenprogramm Horizont Europa, Europas größtem Finanzierungsprogramm für die Forschung.
Der Schwerpunkt des Projekts liegte auf der Lkw-Technologie und nicht auf der Straßeninfrastruktur, sagte Andrea Condotta, Senior Manager Public Affairs, Innovation & Sustainability bei Gruber Logistics gegenüber der VerkehrsRundschau. Der Großteil der Investitionen und damit des Budgets würden sich auf die Entwicklung von Volvo- und DAF-Fahrzeugen konzentrieren, die im Rahmen des Projekts getestet werden sollen. Bei den Testfahrzeugen soll es sich um 40-Tonner handeln, die hauptsächlich den Hafen mit der Autobahn und die Autobahn mit dem Industriegebiet der Stadt verbinden sollen, so Condotta.
Kommunikation zwischen Fahrzeug und Infrastruktur
Vor dem Hintergrund des gravierenden Fahrermangels und steigender Warenströme erhalte das Konzept autonomes Fahren neuen Aufwind, teilte Gruber Logistics mit. Der Testlauf in Hamburg sei dabei Schauplatz der ersten Anwendung eines intelligenten Lkw in einer städtischen Umgebung. Dann wird die technische Infrastruktur für die Kommunikation zwischen den Fahrzeugen als auch die Kommunikation zwischen der Straßeninfrastruktur und dem Fahrzeug fertig sein.
Ein wichtiger Aspekt des Projekts sei die starke Präsenz von wesentlichen Akteuren der europäischen Logistikindustrie, so Gruber Logistics. Der federführende Partner des Konsortiums, das das Projekt vorschlägt, ist ITS Norway – ein staatliches Unternehmen, das sich mit der Digitalisierung der norwegischen Verkehrsnetze befasst. Weitere Tests werden auf dem Autobahnkorridor von Rotterdam in den Niederlanden nach Moss in Norwegen durchgeführt, wobei vier Landesgrenzen überquert werden und der Terminalbetrieb in vier verschiedenen nordeuropäischen Häfen unterstützt wird. (tb)