Die Branchenvereinigung Automotive Thüringen zeigt sich angesichts von Insolvenzen besorgt und rechnet mit weiteren Erschütterungen in der Automobilindustrie. „Die Automobilzulieferindustrie in Thüringen erlebt derzeit eine besorgniserregende Phase, gekennzeichnet durch zwei Insolvenzen innerhalb kurzer Zeit“, erklärte deren Vorsitzender Mathias Hasecke am Freitag, 8. März, in Erfurt. Hinzu kämen noch die Streiks in Deutschland, die durch die Unterbrechung von Lieferketten für zusätzliche Kosten sorgten.
„Die Wirtschaft wird weiterhin im Krisenmodus bleiben ohne Aussicht auf ein Wirtschaftswachstum in nächster Zeit“, sagte Hasecke. Die Automobilzulieferindustrie sei derzeit von einem enormen Preis- und Anpassungsdruck geprägt, mit dem Trend zur Elektromobilität müssten Unternehmen ihre Geschäftsmodelle überprüfen. „Die Insolvenzen der letzten Woche sind ein alarmierendes Zeichen“, so der Chef der Branchenvereinigung.
Kürzlich hatte der schwäbische Autozulieferer Eissmann Group Automotive Insolvenz angemeldet. Er betreibt unter anderem eine Produktionsstätte mit etwa 400 Arbeitnehmern in Gera. Der Geschäftsbetrieb am Hauptsitz in Bad Urach sowie bei den Tochterunternehmen in Gera und Pirna soll nach Unternehmensangaben so reibungslos wie möglich fortgeführt werden. In Thüringen hatte das Unternehmen 2013 den Autozulieferer Dagro übernommen.