Kopenhagen. Trotz aller Bemühungen ist der Ausstoß von Treibhausgasen in Europa im Jahr 2015 im Vergleich zum Vorjahr wieder leicht (0,5 Prozent) angestiegen. Das geht aus einem Bericht hervor, den die Europäische Umweltagentur (EEA) in Kopenhagen am Donnerstag präsentierte. Das ist der erste Anstieg seit 2010. Deutschland verringerte seinen Ausstoß um 0,3 Prozent. In Österreich, Bulgarien, den Niederlanden und Spanien ging er nach oben. Bei Treibhausgasen handelt es sich vor allem um Kohlendioxid (CO2), das bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe entsteht.
Schuld an dem gesamteuropäischen Anstieg sei der vermehrte Verkehr, sowohl beim Personen- als auch beim Gütertransport, heißt es in dem Bericht. Sparsamere Neuwagen und Flugzeuge hätten das nicht ausgleichen können. Außerdem sei der Winter 2014 recht kalt gewesen, weshalb mehr geheizt worden sei.
Von 1990 bis 2015 haben die 28 europäischen Länder plus Island ihren Ausstoß an Treibhausgasen um 22 Prozent gesenkt. Damit haben sie ihr Ziel von einer Reduktion um 20 Prozent bis 2020 erreicht. Zum selben Zeitpunkt wuchs die EU-Wirtschaft um 50 Prozent, was die Autoren des Berichts als Beweis sehen, dass langfristiges Wirtschaftswachstum bei gleichzeitiger Reduzierung der Treibhausgasemissionen möglich ist. (dpa)