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Aktuelle BAG-Umfrage: Fuhrunternehmen zunehmend in Not

17.04.2020 09:51 Uhr
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Freie Fahrt: Angesichts des Shutdowns bleiben auch viele Lkw zu Hause
© Foto: Andreas Franke/dpa/picture alliance

Die Nachfrage nach Laderaum sinkt weiter und die Transportpreise geraten unter Druck. Immer mehr Fuhrunternehmen haben Kurzarbeit angemeldet, wie aus einer BAG-Umfrage hervorgeht.

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Köln. Die Unternehmen im Straßengüterverkehr geraten aufgrund der Corona-Krise immer stärker unter Druck. Das geht aus eine aktuellen Befragung des Bundesamtes für Güterverkehr (BAG) hervor. Bei der Umfrage, die sich auf die Woche vor Ostern bezieht, wurden Unternehmen aus dem Straßengüterverkehr, dem Schienengüterverkehr, der Binnenschifffahrt und der Luftfrachtspedition zur aktuellen Lage befragt.

Im Straßengüterverkehr war zu beobachten, dass der Shutdown die Betriebe zunehmend in Schwierigkeiten bringt. Die befragten Unternehmen würden „zunehmend finanzielle Einbußen infolge der Corona-Krise“ verzeichnen, heißt es in der Untersuchung. Prozentangaben zu den Rückgängen, wie sie im Wochenbericht zuvor zu lesen waren, wurden in der Ausgabe für die Kalenderwoche 15 nicht mehr vom BAG veröffentlicht.

Tagesfrachtraten auf "einem sehr niedrigen Niveau"

Die freien Kapazitäten infolge des spürbaren Rückgangs der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage  hätten zur Folge, dass die Tagesfrachtraten derzeit auf „einem sehr niedrigen Niveau“ seien. Die niedrigen Preise am Spotmarkt würden nach Aussagen der Befragungsteilnehmer sowohl von ausländischen als auch von deutschen Unternehmen angeboten. Das BAG geht davon aus, dass einige Unternehmen nicht kostendeckende Aufträge in Kauf nehmen, um einen gewissen Deckungsbeitrag erzielen und finanziellen Verpflichtungen nachkommen zu können.

Trotz Preisdruck und sinkender Nachfrage: „Die Mehrheit der befragten Unternehmen sieht sich derzeit nicht insolvenzgefährdet“, heißt es in der BAG-Analyse. Aber: Falls die Krise länger als ein bis zwei Monate andauere, bestünde bei einigen Unternehmen laut deren Angaben Insolvenzgefahr.

Immer mehr Unternehmen mit Kurzarbeit

Die schwierige finanzielle Lage vieler Unternehmen führt auch dazu, dass viele Betriebe Kurzarbeit beantragt haben. Von 68 befragten Unternehmen haben 44,1 Prozent diese Maßnahme ergriffen. Bei der Befragung eine Woche zuvor waren es nur 37,3 Prozent. 13,2 Prozent (18,6 Prozent) beabsichtigen, einen solchen Schritt zu tun. Aber immerhin 38,2 Prozent (37,3 Prozent) verneinen, Kurzarbeitergeld beantragt zu haben oder diesen Weg gehen zu wollen.

Offenbar kein größeres Problem mehr scheint die Rückkehr von Fahrern aus Osteuropa zu ihrem deutschen Arbeitgeber zu sein. Zum Teil verzichteten Fahrer auf Wunsch ihres Arbeitgebers derzeit auf Heimreisen. In anderen Fällen kämen Lkw-Fahrer nach Vorzeigen der erforderlichen Arbeitgeberbescheinigung ungehindert nach Deutschland zurück. Befragte Unternehmen berichten zunehmend davon, dass sich zum Teil befürchtete Ausfälle nicht ereignet hätten oder das Personal in der Zwischenzeit, beispielsweise nach der Quarantäne, wieder zurückgekehrt sei.

Im Schienengüterverkehr werden Umsatzrückgänge und finanzielle Einbußen befürchtet

Die im Schienengüterverkehr tätigen Unternehmen berichten von einer stark rückläufigen Nachfrage. Betroffen davon ist auch der Kombinierte Verkehr, wo national wie auch international Rückgänge verzeichnet werden. Dies wirke sich auch auf die Liquiditätslage der betroffenen Unternehmen aus. Abgesehen von Einzelfällen besteht eine Illiquidität beziehungsweise Insolvenzgefahr bei den befragten Eisenbahnverkehrsunternehmen nach deren Angaben weder aktuell noch mit Blick auf die nächsten drei Monate. Gleichwohl rechnen die meisten Unternehmen in den nächsten Monaten mit weiteren Umsatzrückgängen und finanziellen Einbußen.

Binnenschiffer leider unter Verlagerung von Container auf die Straße

Auch die Binnenschiffer leiden unter den Folgen der Corona-Krise. Neben einer generell geringen Nachfrage erschweren Verlagerungen die Lage. Vor dem Hintergrund eines allgemein rückläufigen Containeraufkommens im Seehafen-Hinterlandverkehr und eines hohen Laderaumangebots im Straßengüterverkehr ginge derzeit die Nachfrage nach Containerbeförderungen in der Binnenschifffahrt regional zugunsten der Straße zurück. (cd)

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