Wien. Die Probleme beim Güterverkehr zwischen Deutschland, Österreich und Italien über den Brenner waren mal wieder zentrales Thema beim Gespräch zwischen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger und Vertretern des österreichischen Klimaschutz- und Verkehrsministeriums. Aiwanger: „Das Nadelöhr Inntal kann entschärft werden. Kurzfristig brauchen wir dafür auch wirtschaftliche Angebote für den Güterverkehr auf der Schiene zwischen Süddeutschland und Norditalien. Die noch vorhanden Kapazitäten in den Verladeterminals nützen uns nichts, wenn sie den Gütertransport zum Verlustgeschäft machen."
Vorbild Schweiz bei der Rollenden Straße
Ein ähnliches Modell bräuchte es auch für den Güterverkehr auf der Schiene. Die positiven Effekte für den Klimaschutz wären enorm. Der Schienen-Güterverkehr und seine Angebote wie beispielsweise die Rollende Landstraße müssen insgesamt qualitativ besser und günstiger werden. Die Schweiz zeigt ja seit Jahrzehnten, dass eine Verkehrslenkung über den Preis funktioniert. Auf der Brennerstrecke kostet die Maut für einen Lkw 85 Euro, in der Schweiz sind es inklusive Zollabfertigung über 300 Euro."
Wende im Brennerverkehr durch ein Infrastruktur-Paket
Zeitgleich müsse auch die Infrastruktur verbessert werden. Aiwanger: "Ein Paket aus funktionierenden Bahnverbindungen, leistungsstarken Bahnstrecken, intelligenter Verkehrssteuerung und in Zukunft auch alternativen Lkw-Antrieben wie Wasserstoff kann die Wende für den Brennerverkehr bringen." Erst vergangene Woche hat sich Wirtschaftsminister Aiwanger mit seinem Tiroler Amtskollegen Anton Mattle in Kiefersfelden getroffen, um sich persönlich ein Bild von den österreichischen Lkw-Dosierungen zu machen. „Jeder Lkw auf der Schiene ist ein Grund weniger für Verkehrsdosierungen auf Tiroler Seite. Der Verkehr muss fließen, nicht stehen. Davon profitieren alle Beteiligten - Kommunen und ihre Anwohner, Spediteure und Lastwagenfahrer“, so Aiwanger. (ste)