Hamburg. Der Aufbau einer Wasserstoffproduktion im stillgelegten Hamburger Kohlekraftwerk Moorburg rückt näher. Eine Machbarkeitsstudie kommt nach Angaben der Hamburger Wirtschaftsbehörde zu dem Schluss, dass eine Elektrolyse zur Produktion von grünem Wasserstoff mit einer Kapazität bis zu 500 Megawatt wirtschaftlich und technisch umsetzbar ist.
Die bestehende Infrastruktur biete hervorragende Voraussetzungen. Realistisch sei eine Inbetriebnahme der Anlage bis 2026.
Der sogenannte grüne Wasserstoff wird mit Strom aus erneuerbaren Quellen per Elektrolyse hergestellt. Das Gas ist für die Energiewende wichtig und kann Basis für Kraft- und Brennstoffe sein. Wasserstoff soll etwa in der Industrie und im Verkehr Kohle, Öl und Erdgas ablösen.
Pläne schon länger auf dem Tisch
Die Wasserstoffpläne für den Hamburger Kraftwerksstandort gibt es schon länger: Zum Aufbau eines Elektrolyseurs haben der Ölkonzern Shell, der Industriekonzern Mitsubishi Heavy Industries, der Versorger Vattenfall sowie die kommunale Wärme Hamburg bereits eine Absichtserklärung unterzeichnet.
Weitere Nutzungskonzepte unter der Lupe
In der Machbarkeitsstudie hat die Stadt auch ein Biomasse-Heizkraftwerk sowie ein Gas- und Dampfkraftwerk als mögliche Optionen für eine neue Nutzung des Kraftwerks Moorburg untersuchen lassen. Diese wiesen aber erhebliche Nachteile auf, so die Wirtschaftsbehörde.
Förderung von der EU
„Testsieger bleibt demnach für uns der Elektrolyseur zur Erzeugung von grünem Wasserstoff“, wie die Behörde erklärt. Die Wasserstoffpläne für Moorburg sollen im Rahmen des Programms „Important Projects of Common European Interest“ (IPCEI) gefördert werden.
Das Kraftwerk im Hamburger Hafen war im vergangenen Jahr knapp sechseinhalb Jahre nach seiner Inbetriebnahme 2015 endgültig stillgelegt worden. Moorburg war eines der modernsten und effizientesten Kohlekraftwerke in Deutschland und sollte eigentlich bis 2038 am Netz bleiben. (mwi/dpa)