Seit Mai 2024 ist in Deutschland der Verkauf von HVO100, einem paraffinischen Dieselkraftstoff aus Rest- und Abfallstoffen, an Tankstellen erlaubt. Der ADAC führte daraufhin einen Vergleichstest zwischen HVO100 und herkömmlichem Diesel (B7) durch, bei dem vier Fahrzeuge untersucht wurden. Die Testergebnisse zeigten, dass HVO100 in freigegebenen Dieselfahrzeugen problemlos verwendet werden kann. Es wurde eine leicht verbesserte Laufkultur festgestellt, was auf die höhere Zündwilligkeit von HVO100 zurückzuführen ist.
Verbrauch und Emissionen
Der Kraftstoffverbrauch mit HVO100 stieg leicht um 1-5% an, während der CO2-Ausstoß am Auspuff um 2-5% sank. Unter Berücksichtigung des Herstellungsprozesses verbessert sich die CO2-Bilanz von HVO100 um bis zu 90% im Vergleich zu mineralischem Diesel. Partikel- und Stickoxidemissionen sowie andere Schadstoffe lagen bei HVO100 größtenteils auf ähnlichem Niveau wie bei B7-Diesel, deutlich unter den gesetzlichen Grenzwerten.
Fahrzeugspezifische Ergebnisse
Bei einem Mercedes-Modell wurden mit HVO100 geringere NOx-Emissionen (1,816 mg/km) als mit B7-Diesel (2,376 mg/km) gemessen, weit unter dem Grenzwert von 80 mg/km. Auch der Partikelausstoß war mit HVO100 niedriger. Lediglich beim Skoda Superb wurden mit HVO100 geringfügig höhere NOx- und Partikelemissionen als mit B7-Diesel festgestellt, blieben aber weit unter den Grenzwerten.
Schlussfolgerungen
Der ADAC fordert Hersteller auf, ihre Fahrzeugflotten umfassend für HVO100 freizugeben, um den Klimaschutz im Verkehr voranzutreiben. Auch Mischungen von mineralischem und paraffinischem Diesel werden als vielversprechend angesehen, mit einer möglichen CO2-Reduzierung von bis zu 20% bei einer 26%-igen Beimischung von HVO.