München. 2011 war für den Straßenverkehr in Deutschland wie erwartet das bisher teuerste Tankjahr. Auch eine leichte Entspannung an den Zapfsäulen im Dezember konnte daran nichts mehr ändern, wie der ADAC am Montag in München mitteilte. Vor allem Dieselfahrer mussten im vergangenen Jahr deutlich tiefer in die Tasche greifen. Bereits 2010 waren die Spritpreise auf Rekordniveau geklettert.
2011 mussten die Verbraucher im bundesweiten Durchschnitt nach Berechnungen des Autoclubs für einen Liter Super E10 1,522 Euro auf den Tisch legen, 11,7 Cent mehr als noch 2010. Stärker ausgeprägt war der Aufwärtstrend beim Diesel. Der ADAC verzeichnete für den Selbstzünderkraftstoff ein Plus von 19,7 Cent auf 1,411 Euro. Vorläufige Zahlen hatte der ADAC bereits Anfang Dezember genannt.
Teuerster Tag war demnach der 29. April mit einem Literpreis von 1,612 Euro - nie lag der Durchschnittspreis für einen Liter Super höher. Dieselfahrer mussten am 18. November am meisten bezahlen. An diesem Tag erreichte der Tagesdurchschnitt 1,499 Euro je Liter und verfehlte die Marke von 1,50 Euro nur knapp.
Die Mineralölkonzerne hatten bereits im Dezember ihre Preispolitik verteidigt. Im europäischen Vergleich liege der deutsche Preis auf Platz 24 unter 27 Ländern - allerdings nur der Preis ohne Steuern. Laut ADAC versuchen die Konzerne immer wieder, höhere Preise am Markt durchzusetzen. Zudem spiele auch die Nachfrage nach Rohöl aus China und Indien eine Rolle, dazu kämen Spekulationen auf Rohstoffmärkten.
Allerdings unterscheiden sich die tatsächlichen Preise für Benzin und Diesel regional und zeitlich deutlich. So können Autofahrer 2011 durchaus für deutlich weniger oder deutlich mehr Geld getankt haben. Die Mineralölkonzerne erhöhen oder senken die Preise inzwischen recht häufig, durchaus auch mehrmals an einem Tag.
Nach Angaben des Branchenführers Aral drehten die Tankstellen 2011 so häufig wie nie zuvor an der Preisschraube - und das in beide Richtungen. An den Stationen seien an 254 Tagen die Preise heraufgesetzt und an 362 Tagen gesenkt wurden. (dpa)