Marbach. Das Ziel der beiden mächtiigen Komponenten ist das bereits 1942 errichtete Kohlekraftwerk Marbach am Neckar. „Dieses Kraftwerk dient der Energieversorgung in Baden-Württemberg und vor allem dem nahe gelegenen Stuttgart als so genannte Kaltreserve“, so erklärt Cometto Sales Manager Joachim Kolb die Notwendigkeit der Transportaufgaben. „Das bedeutet: das Kraftwerk mit seiner kurzen Hochlaufzeit läuft nur an, wenn gerade besonders viel Strom benötigt wird.“
Im Tandemhub vom Schiff
Um den Weg zum Montageplatz hinter sich zu bringen, ist ein Zusammenspiel verschiedener Hub- und Fahrgeräte nötig. Dazu ist Teamwork und vor allem Präzision gefragt. Aufgrund der notwendigen Ausladung über ein Gebäude hinweg, kommen zunächst zwei Raupenkrane zum Einsatz: von Wiesbauer selbst ein Demag CC 2800, Krandienstleister Neeb stellt einen Liebherr LR 1600. Im Tandemhub werden die Bauteile mit Augenmaß erst aus dem Schiff, dann über eine Lagerhalle hinweg gehoben.
Im Anschluss setzen beide Raupenkrane synchron zur Rückwärtsfahrt auf den ausgelegten Matten an. Jetzt schlägt die Stunde des Cometto SPMT Selbstfahrers. Joachim Kolb erörtert, wie wichtig die Teamfähigkeit bei diesem Projekt ist: „Wiesbauer verstärkt sich bei diesem cross-hire-rental-Einsatz mit Achslinien aus dem Fuhrpark der Schares Autokrane GmbH.“ Insgesamt bauen sich die Experten eine side-by-side-Kombination mit 2 x 12 Achslinien zusammen. Angetrieben wird das Ganze von zwei Power Pack-Einheiten mit Leistungen von 129 kW und 202 kW.
Exakt durchs Nadelöhr
Die so entstandene 4-file-Kombination besitzt eine beachtliche Gesamtbreite von 5330 Millimeter. Damit bahnt sie sich ihren Weg zwischen den Raupenkrane hindurch. Das klappt nur per exakter Steuerung, die Leonard Schmid übernimmt. Vor den beiden Kranen legt die Kombination dann eine 90-Grad-Karrusselfahrt hin und positioniert sich zur Ladungsaufnahme. Nach einer zweiten 90-Grad-Karrusselfahrt geht es abermals zwischen den Kranen hindurch. Jetzt auf die Transportstraße in Richtung Kraftwerk.
Dort angekommen lässt die Crew schließlich ein finales Nadelöhr im Bereich des Werkstores hinter sich. „Und zur Übergabe der Fracht an das Hubgerüst zieht der Cometto Selbstfahrer ein weiteres Ass aus dem Ärmel“, erklärt Joachim Kolb, spielt damit auf die elektronische Lenkung an. „Denn nur damit ist es möglich, solche Ladungen wirklich millimetergenau zu positionieren.