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Verdi stellt Strafanzeige gegen Niederlassungsleiter von Dachser

05.05.2020 14:37 Uhr
Verdi
Verdi geht gegen den Niederlassungsleiter von Dachser Food Logistics in Bremen wegen Behinderung der Betriebsratsarbeit vor
© Foto: Ulrich Niehoff/picture-alliance

Die Gewerkschaft zeigt den Niederlassungsleiter von Dachser Food Logistics Bremen an und wirft ihm Behinderung der Betriebsratsarbeit vor. Das Logistikunternehmen widerspricht.

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Bremen. Die Gewerkschaft Verdi hat nach eigenen Angaben Strafanzeige gegen den Niederlassungsleiter von Dachser Food Logistics in Bremen gestellt. Dieser habe zunächst eine Herabstufung des Betriebsratsvorsitzenden und Gewerkschafters Thomas Urbanski vom Lagerleiter zum Azubi-Beauftragten angeordnet. Zuvor hatte Urbanski sich laut Verdi für die Umsetzung tariflicher Regelungen eingesetzt.

Verdi und Betriebsratsvorsitzender schon 2019 vor Gericht

Nach Informationen von Verdi gingen die Gewerkschaft und Urbanski 2019 deshalb vor Gericht, mit der Konsequenz, dass die Niederlassungsleitung damals die Versetzung zurückgenommen habe.

Anschließend sei damaligen Betriebsrats-Mitgliedern eine Entgelterhöhung angeboten worden, wenn sie das Gremium verlassen. In einem Fall könne die Gewerkschaft dies nach eigenen Angaben schriftlich belegen. Nachdem fünf Betriebsrats-Mitglieder zurückgetreten seien, musste der Betriebsrat (BR) nach Verdi-Angaben wegen Unvollständigkeit vorläufig aufgelöst werden.

Im Handeln des Niederlassungsleiters sieht die Gewerkschaft einen schweren Verstoß gegen das Betriebsverfassungsgesetz in Form von „Behinderung der Betriebsratsarbeit“. Dies werde nun strafrechtlich durch die Staatsanwaltschaft geprüft. Der Vorwurf von Gewerkschaftssekretär Jonas Lebuhn lautet: „Wenn ich als Arbeitgeber den BR-Vorsitzenden nicht wegbekomme, dann versuche ich das ganze Gremium aufzulösen.“

Dachser weist Vorwürfe zurück

Andreas Froschmeyer, Pressesprecher von Dachser, bezeichnet die Darstellung von Verdi als „nicht zutreffend“. Vielmehr sei die damalige Position von Thomas Urbanski aufgrund einer Neustrukturierung des Managements im September 2018 weggefallen.

Das Unternehmen habe entschieden, eine andere Form der Steuerung des Lagerbetriebs einzuführen, wodurch eine bisherige Führungsebene entfallen sei. „Eine der beiden Stellen hatte der damalige Betriebsratsvorsitzende Thomas Urbanski inne. Die Entscheidung hatte betrieblich veranlasste sachliche Gründe und wurden unabhängig von der Person der beiden Lagerleiter getroffen“, heißt es in dem Statement von Dachser weiter.

Angebot einer vergleichbaren Position habe bestanden

Die Niederlassungsleitung hätte seitdem Herrn Urbanski mehrere alternative Positionen angeboten, darunter die des gesamtkoordinierenden Betreuers für die Auszubildenden. Aus Sicht von Dachser eine Vertrauensposition mit hohem Ansehen. Diese Position und weitere Angebote habe das Unternehmen mit gleicher Vergütung und auch ansonsten unveränderten Konditionen dem ehemaligen Betriebsratsvorsitzenden unterbreitet.

„Herr Urbanski hat diese Angebote leider allesamt abgelehnt, die Gespräche über eine geeignete Tätigkeit dauern an. Unser Ziel ist es, im Einvernehmen mit Herrn Urbanski eine alternative Beschäftigung zu gleichwertigen Bedingungen zu finden“, betonte Dachser-Pressesprecher Froschmeyer.

Logistikunternehmen hat von Strafanzeige bisher noch keine Kenntnis

Dem Unternehmen sei bisher der Inhalt der von Verdi erwähnten Strafanzeige noch nicht bekannt. Sollte eine Strafanzeige gestellt worden sein, werde sich Unternehmen zu einem solchen Verfahren vor dessen Abschluss außerdem nicht öffentlich äußern, sagte Froschmayer. (sn)

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KOMMENTARE


Günter Schneider

07.05.2020 - 05:32 Uhr

Ich bin seit 1988 Transport Unternehmer. Dachser? Ich würde mit dieser Firma auch nicht unter Androhung von Gewalt zusammenarbeiten. Dachsers Lieblingsbeschäftigung. Bescheissen von Unternehmern mit Europalettentausch.


Karl

07.05.2020 - 09:20 Uhr

Wen wundert das, war schon Ende der 80er, Anfang 90er gang und gäbe!


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