Der öffentliche Schuldenberg ist im vergangenen Jahr um 77,3 Milliarden Euro oder 3,3 Prozent gestiegen. Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherungen waren demnach Ende 2023 mit insgesamt 2445,5 Milliarden Euro verschuldet, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch, 27. März, in Wiesbaden mitteilte.
Allerdings gibt es hier einen kleinen Sondereffekt. Seit dem zweiten Quartal 2023 werden die Schulden der Verkehrsunternehmen des Öffentlichen Personennahverkehrs in die Berechnung des öffentlichen Schuldenstandes aufgenommen. Ohne den ÖPNV wäre der Schuldenstand um 2,9 Prozent gewachsen und wäre um 9,0 Milliarden Euro niedriger.
Die Verschuldung des Bundes nahm überdurchschnittlich zu. Sie stieg um 4,7 Prozent beziehungsweise 76 Milliarden Euro auf knapp 1696 Milliarden Euro. Hauptgrund war der Anstieg der Verschuldung des „Wirtschaftsstabilisierungsfonds Energie“ zur Abfederung der Folgen der Energiekrise infolge des russischen Krieges gegen die Ukraine.
Das im Juli 2022 errichtete Sondervermögen zur Ertüchtigung der Bundeswehr verzeichnete Ende 2023 eine Verschuldung von 5,8 Milliarden Euro, Ende 2022 hatte es noch keine Schulden aufgenommen.
Bei den Ländern sank hingegen der Schuldenstand um 1,9 Milliarden Euro auf 595,4 Milliarden Euro. Ohne die Einbeziehung der ÖPNV-Unternehmen wäre der Rückgang noch stärker gewesen. Dagegen nahm die Verschuldung der Kommunen deutlich zu. Sie stieg gegenüber Ende 2022 um 9,1 Prozent auf 153,6 Milliarden Euro. Hier machte sich die Einbeziehung der Verkehrsunternehmen deutlich bemerkbar. Ohne diesen Effekt wären die Schulden der Gemeinden nur um 4,8 Prozent gewachsen.