Moskau. Weißrussland, Kasachstan und Russland haben beschlossen, Antidumpingzölle auf die Einfuhr bestimmter Transporter und Vans aus Deutschland, Italien und der Türkei zu erheben. Das berichtet Germany Trade and Invest (GTAI), eine Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland für Außenwirtschaft und Standortmarketing.
Mit der Sonderabgabe, die zusätzlich zum Regeleinfuhrzoll erhoben wird, will die sogenannte Eurasische Wirtschaftskommission, die die Integrationsprozesse zwischen den drei Staaten im Rahmen ihrer Zollunion und des Einheitlichen Wirtschaftsraumes koordiniert, die heimische Nutzfahrzeugindustrie schützen. Die Schutzzölle sollen verhindern, dass Fahrzeuge zu niedrigeren Preisen eingeführt werden, als sie auf dem Markt des Exportlandes üblich sind.
Betroffen sind laut GTAI Kastenwagen mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 2,8 bis 3,5 Tonnen, Dieselmotor und einem Hubraum von bis zu 3000 Kubikzentimetern, die für die Beförderung von Fracht mit dem Gesamtgewicht bis einschließlich zwei Tonnen zugelassen sind.
Die Sonderabgaben haben demnach je nach Herkunftsland unterschiedliche Prozentsätze. Für Transporter aus Deutschland betrage der Antidumpingzoll mit dem höchsten Satz 29,6 Prozent. Die Regelung der Eurasischen Wirtschaftskommission tritt laut GTAI am 15. Juni 2013 in Kraft und gilt fünf Jahre.
Für LKW gibt es in Russland bereits Importschranken: 2012 hatte Moskau die Einfuhrzölle im Zuge des Beitritts zur Welthandelsorganisation zwar gesenkt, gleichzeitig aber eine Abwrackgebühr für die ausländischen Fahrzeuge erhoben, sodass es letztlich doch keine Kostenreduktion gab. (ag)
Russland erhebt Schutzzölle auf deutsche Transporter
Die Eurasische Wirtschaftskommission verlangt für aus Deutschland importierte Kastenwagen ab 15. Juni 2013 neben dem Regeleinfuhrzoll eine Sonderabgabe.