Einer neuen Studie des Capgemini Research Institute zufolge sind Unternehmen angesichts des wirtschaftlichen Gegenwinds bei Investitionen zurückhaltend.
Beeinträchtigungen der Lieferkette betrachten 89 Prozent der Unternehmen als das größte Risiko für das Geschäftswachstum, noch vor steigenden Rohstoffpreisen und der Energiekrise. Die Resilienz der Lieferkette ist daher eine der Prioritäten: 43 Prozent der Unternehmen planen, ihre Investitionen in diesem Bereich zu erhöhen. 39 Prozent beabsichtigen, verstärkt in Technologie zu investieren, um Kosten zu senken und die Transformation ihres Business voranzutreiben. Nachhaltigkeit hat für Unternehmen in den USA und China einen höheren Stellenwert als in Europa.
Unterbrechungen der Lieferkette halten 89 Prozent der Unternehmen weltweit (91 Prozent in Deutschland) für das größte Risiko für das Wirtschaftswachstum in den nächsten 18 Monaten, noch vor den steigenden Rohstoffpreisen (67 bzw. 69 Prozent in Deutschland) und der Energiekrise (64 bzw. 62 Prozent in Deutschland). Um dieses Risiko zu minimieren, planen 43 Prozent der Entscheidungsträger (46 Prozent der deutschen), die Investitionen in ihre Lieferkette im nächsten Jahr und darüber hinaus zu erhöhen - um durchschnittlich 10,4 Prozent im Vergleich zum derzeitigen Niveau. Sie sehen Investitionen in Technologien für die Lieferkette vor, um die Agilität, Transparenz und Übersichtlichkeit der Lieferketten zu optimieren, sowie Investitionen in die Diversifizierung der Zulieferer, der Produktion und der Transportpartner.
Zu den vorrangigen Maßnahmen zur Diversifizierung der Lieferkette gehören Onshoring oder Nearshoring, um Produktionsstätten in größerer Nähe zu den Absatzmärkten zu schaffen, die Lieferantenbasis zu regionalisieren und die Produktionsstruktur zu diversifizieren (d. h. die Abhängigkeit von einer einzigen geografischen Region zu verringern). Die westeuropäischen Länder planen, stärker in die Diversifizierung der Lieferkette zu investieren, während die APAC-Länder größere Investitionen in Lieferkettentechnologien vorsehen.
Um dem ungünstigen Wirtschaftsklima zu trotzen, suchen die Unternehmen nach Wegen, wie Technologie dazu beitragen kann, das Wachstum anzukurbeln und schnell wirtschaftlichen Wert zu generieren. Die Studie ergab, dass weltweit 39 Prozent von ihnen - 34 Prozent in Deutschland - beabsichtigen, ihre Investitionen in Technologie in den nächsten 12-18 Monaten zu steigern. Ebenfalls 39 Prozent weltweit planen, sie auf demselben Niveau zu halten; unter den deutschen Unternehmen ist dies bei 44 Prozent der Fall. Die Führungskräfte wollen Technologie in erster Linie nutzen, um Kosten zu senken und schnellere Entscheidungen zu treffen, indem sie Cloud, Data und Analytics einsetzen. Um ihre Unternehmen im kommenden Jahr noch besser zu schützen, will fast die Hälfte der Führungskräfte zudem die Ausgaben für Cybersicherheit erhöhen.
Für die kommenden 12 bis 18 Monate planen die Unternehmen jedoch, ihre Investitionen in wichtigen Bereichen wie Mitarbeitererlebnis (39 Prozent), Qualifizierung/Weiterbildung (36 Prozent) und Diversität (35 Prozent) zu reduzieren. Das Team des Capgemini Research Institute folgert aus diesen Ergebnissen, dass Arbeitgeber, die attraktiv bleiben wollen, ihre Investitionen in diesen Bereichen aufstocken sollten - denn der Wettbewerb um Fachkräfte limitiert weiterhin die Wachstumsperspektiven der Unternehmen.
>> Hier geht es zur vollstädnigen Studie zu Investitionen von Unternehmen 2023.