München. Auf Autobahnen gilt in Kroatien ein Tempolimit von 130 Stundenkilometern, auf Schnellstraßen sind es 110. Innerhalb von Ortschaften darf 50 Kilometer pro Stunde gefahren werden, außerhalb 90. Zu schnelles Fahren kann teuer werden: Eine Geschwindigkeitsüberschreitung von 20 Stundenkilometern kostet mindestens 65 Euro. Wer rast und mit 50 Stundenkilometern zu viel auf dem Tacho erwischt wird, muss mindestens 660 Euro berappen. Richtig teuer sind auch Rotlichtverstöße. Sie schlagen mit mindestens 260 Euro zu Buche. Verboten ist auch das Telefonieren mit dem Handy. Hier werden rund 70 Euro fällig. Außerdem gilt eine Alkoholgrenze von 0,5 Promille. Ein Verstoß kostet rund 90 Euro.
Vom letzten Sonntag im Oktober bis zum letzten Sonntag im März muss tagsüber das Abblendlicht oder Tagfahrlicht eingeschaltet sein. Fahrer und Insassen von Kraftfahrzeugen, die ihren Wagen auf Landstraßen oder Autobahnen verlassen, müssen eine Warnweste tragen. Unfälle muss man der Polizei melden. Fahrzeuge mit auffälligem Karosserieschaden dürfen nur mit polizeilicher Schadensbestätigung das Land wieder verlassen. Auf Kroatiens Autobahnen wird außerdem eine streckenbezogene Mautgebühr erhoben. Sie muss beim Ein- oder Ausfahren von Autobahnen per elektronischem System bezahlt werden.
Um die Sicherheit, vor allem auf Kroatiens Straßen, muss sich niemand ernsthaft sorgen. Das Autobahnnetz ist modern und gut ausgebaut. Kriminalität im großen Stil gibt es kaum. Das Auswärtige Amt warnt aber davor, in einigen Gebieten Straßen und Wege zu verlassen. In einigen Landesteilen bestehe immer noch Minengefahr. Minenfelder sind nach Angaben des Auswärtigen Amtes durch dreieckig gekennzeichnete Schilder mit Warnaufdrucken („Ne Prilazite“) ausgewiesen, durch gelbe Plastikstreifen abgesperrt oder durch Schilder oder Pfähle mit Plastikstreifen gekennzeichnet.
Verbesserungsbedürftig sind dagegen die Schienen- und Hafeninfrastruktur. Das ist wohl einer der Gründe dafür, warum sich Kroatien bisher noch nicht als Logistikdrehkreuz in der Region positionieren konnte. Viele ausländische Unternehmen wickeln ihre Geschäfte bisher über Slowenien ab. Der EU-Beitritt könnte Kroatien aber neuen Auftrieb geben. Experten erwarten, dass sich das Land vor allem als Logistikstation für Transporte in die Türkei und den nahen Osten etablieren könnte. (ir)