Hannover. Auf der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover hat sich Eckhard Scholz, Markenvorstand Volkswagen Nutzfahrzeuge, im Rahmen einer Pressekonferenz am heutigen Dienstag zufrieden mit der wirtschaftlichen Entwicklung im ersten Halbjahr 2014 gezeigt. Zudem kündigte der Vorstand einen neuen VW-Transporter T6 für 2015 an, versprach einen verbesserten Crafter und präsentierte die Studie Tristar, die einen Ausblick auf die neue Transportergeneration gewährt.
Risiken trüben den Ausblick
Die Marke sei aktuell gut unterwegs und habe beim Absatz zum Halbjahr 2014 mit 221.000 leichten Nutzfahrzeugen leicht zugelegt (Vorjahr 220.000). Die Umsatzerlöse der ersten sechs Monate 2014 seien – vor allem wegen des schwierigen Marktumfelds in Südamerika – um 1,0 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro rückläufig gewesen. Das Operative Ergebnis des Halbjahrs allerdings sei mit 14 Prozent auf 280 Millionen Euro gewachsen. Dies sei „ganz beachtlich“ und liege vorrangig am höherwertigen Modellmix und Produktivitätsverbesserungen, erklärte Scholz. Während der südamerikanische Markt schwächelte, sei Westeuropa und Deutschland Treiber für die positive Entwicklung. Im Transporterwerk in Hannover müssten Zusatzschichten gefahren werden.
Osteuropa sei mit einem Rückgang im Absatz von 0,3 Prozent trotz der Ukraine-Krise noch „erstaunlich stabil“, berge aber Risiken. „Wir hoffen auf eine baldige Einigung der Konfliktparteien“, sagt Scholz.
Der VWN-Chef warnte aber dennoch vor gesamtwirtschaftlichen Risiken, die am Horizont aufzögen und schnell durch die weltweiten politischen Spannungen zu wirtschaftlicher Stagnation führen könnten. Auch in der Eurozone, besonders in Frankreich und Italien, bestehe weiterhin die Gefahr einer erneuten Rezession. Deshalb sei Volkswagen Nutzfahrzeuge in Übereinstimmung mit dem Volkswagen Programm „Future Tracks“ dabei, Kostenprogramme konsequent umzusetzen.
Studie Tristar als Vorgeschmack für T6
Scholz kündigte den Nachfolger des Transporter T5 unter der Modellbezeichnung T6 für das kommende Jahr an. Die auf der IAA gezeigt Studie Tristar gebe einen Ausblick auf die neue Generation des Beststellers. Bei dem Tristar handelt es sich um einen geländegängigen Pritschentransporter mit großer Kabine. An den Seiten und im Heck verfügt der Tristar über Schubladen für Kleinkram. Im Fahrerhaus mit drehbaren sitzen ist eine Art Büro integriert mit einem Tablet-Tisch (20-Zoll-Display) und einem System für Videokonferenzen. Zudem verfüge das Fahrzeug über eine versenkbare Heckscheibe und eine eingebaute Espressomaschine, nennt Scholz weitere Gimmicks. Die Studie soll das Messemotte von VWN: „Work. Life. Solution.“ repräsentieren.
Crafter soll besser werden
Neben dem kleinen Transporter soll auch der neue Crafter, für den derzeit in Polen ein Werk gebaut wird, verbessert werden. Ohne konkret zu werden, sagt Scholz: „Wir entwickeln und produzieren das Fahrzeug komplett selbst. Es wird technologisch einen Sprung machen“. Derzeit basiert der Crafter auf dem Sprinter von Mercedes-Benz.
Elektrischer City-Lieferwagen
Mit dem E-Load-Up zeigt VWN einen vollelektrischen Kleinsttransporter auf Basis des Kleinwagen VW UP. Das Fahrzeug sei beispielsweise für Kuriere interessant und habe eine Reichweite von 160 Kilometern. Zum Thema Elektromobilität räumt Vorstand Scholz aber ein „stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis“ noch nicht. (sv)