Amsterdam. Lange war es still um die Ford-Nutzfahrzeuge, jetzt gibt der Konzern wieder Vollgas. Binnen eines Jahres erneuerte er die komplette Transit-Familie, die am Donnerstag in Amsterdam präsentiert wurde. Sie wird künftig aus Transit Connect, Transit Custom und dem „großen“ Transit – in den USA „Jumbo-Van“ genannt – bestehen. Dort werden Connect und „Two-Tonner“ künftig auch vertrieben, womit Ford seine „One Ford“-Strategie weiter vertieft.
Am unteren Ende nutzte man die C-Max-Plattform, um einen neuen Connect auf die Beine zu stellen, der sich optisch am neuen Ford-Design orientiert. Antriebsstrang (1,0-Liter-Ecoboost-Benziner und 1,6-Liter-Duratorq-Diesel sind gesetzt) und Armaturentafel kommen prinzipiell ebenfalls aus den PKW-Geschwistern. Innen machen Beifahrerdoppelsitzbank und ein Umklappen des Mitfahrersitzes den Connect flexibel. Die Langversion soll bis zu drei Meter Ladelänge bieten. Die PKW-Version Tourneo wird es wieder als Siebensitzer mit voll versenkbarem Gestühl für die Mitfahrer geben, dass Mischnutzer eine ebene Ladefläche vorfinden. Bei den seitlichen Schiebetüren achtete Ford darauf, dass diese möglichst viel Platz lassen. Nach wie vor bietet Ford zwei Radstände an, Flach- und Hochdach vereinte man dagegen in einer „mittelhohen“ Ausführung. Bei der Hinterachse handelt es sich um eine schraubengefederte Verbundlenkerkonstruktion.
Die neuen schweren Transit basieren auf dem Transit Custom, von dem sie Antriebsstrang (2,2-Liter TDCi mit 100, 125 und 155 PS) und Armaturen übernehmen. Geplant sind drei Längen und Höhen, Front- Heck- und Allradantrieb bei Gesamtgewichten von 3,5 bis 5,0 Tonnen. Später könnte man hier noch schwerer werden, das aber dann auch an einen entsprechend stärkeren Motor koppeln. Dafür böte sich momentan in erster Linie der (doch) weiterentwickelte 3,2-Liter-Fünfzylinder aus dem Ranger an.
In den USA wird der Transit die uralte „E-Series“ ersetzen. Dafür wird es eigene Motoren geben (3,5-Liter-V6-Ecoboost-Benziner), immer an Heckantrieb und meist an eine Sechsstufenautomatik gekoppelt. Der neue L2H2 baut 100 Millimeter höher als der alte, der L3H3 um 150 Millimeter. So soll er über 15 Kubikmeter Ladevolumen bieten. Qualitativ fühlt sich auch der große Jumbo deutlich fester an als der Vorgänger, dessen günstiges Leergewicht er aber halten möchte. Verkauft werden die neuen Transit erst in der zweiten Jahreshälfte 2013. (gs)