Die batterie- und wasserstoffelektrischen Lkw der schwersten Fahrzeugklasse in den USA von Hersteller Nikola sollen künftig mit einem intelligenten Fahrerassistenzsystem ausgestattet werden, dass unter anderem die optimale und sicherste Geschwindigkeit ermittelt. Das gab der Hersteller der Technologie, Plus bekannt.
„Wir sind einer der ersten OEMs, die eine 100 Prozent elektrische Lenkung gepaart mit dem EBS-Bremssystem von ZF anbietet“, erläutert Michael Lohscheller, President und CEO der Nikola Corporation. Kombiniert mit intern entwickelten Fahrzeugsteuerung und Over-the-Air-Updates könne man die Sensoren des Herstellers Plus integrieren und das darauf basierende Sicherheitssystem PlusDrive nutzen.
Neben grundlegenden Fahrerassistenzfunktionen wie Spurhalten und automatischer Notbremsung, unterstützt das System zusätzlich beim Halten der Fahrspur, dem Spurwechsel, Überholvorgängen, Stop-and-Go-Verkehr und als Anfahrhilfe. Der Fahrer behalte die volle Kontrolle über das System und könne jederzeit eingreifen, so Plus.
Auch an Laderampen und beim Tanken von Wasserstoff
Kombiniert mit der Basistechnologie von Nikola berechnet das System laut dem Anbieter die optimale und sicherste Geschwindigkeit im Verkehr. Es nutze dabei gleichzeitig die Vorteile des regenerativen Bremsens.
Die Sensorik des Systems basiert auf integrierten Kameras, gepaart mit Kurzstreckenradar und LiDAR. Die Lasertechnologie ermöglicht ein dreidimensionales Scannen der Umgebung und wird zum Beispiel in fahrerlosen Transportfahrzeugen (AGV) eingesetzt, um Abstände zu messen und Hindernisse zu erkennen.
Das wird den Tre BEVs und Wasserstoff-Elektrofahrzeugen laut dem Technologieanbieter ermöglichen, auch abseits der Autobahn weiterhin Hindernisse sowie den Verkehr im toten Winkel zu erkennen. Über andere Verkehrsteilnehmer werde der Fahrer informiert und gewarnt.
Das System soll in allen Verkehrssituationen funktionieren, auch an Laderampen. Es zeigt Fußgänger in der Nähe des Fahrzeugs an und erhöht so die Sicherheit beim Be- und Entladen, Inspektionen, dem Aufladen und beim Betanken. Der sichere Betrieb während des Hochleistungsladens und des Betankens mit Wasserstoff werde zusätzlich durch Erkennungs- und Aufzeichnungsfunktionen ergänzt, erklärt der Anbieter der Technik.
Gemeinsam mit Pilotkunden: Testen und Optimieren des Systems
Mehrere Flotten, darunter PGT Trucking und Christenson Transportation, haben sich bereit erklärt, die ersten PlusDrive-fähigen Lkw von Nikola zu testen. Sie sollen laut den beiden Herstellern ab Ende 2023 in den USA verfügbar sein. Zudem plant Nikola ein Enhanced Driver Assistance Customer Council zu gründen, um mit Flottenbetreibern und dem Technologieanbieter zusammenzuarbeiten und das System weiter zu optimieren.
„Wir werden uns aktiv an der laufenden Entwicklung der PlusDrive-fähigen Einheiten von Nikola beteiligen und diese Lkws in der Praxis einsetzen, um die Sicherheitsstandards zu verbessern und den Lebensstil unserer Fahrer zu erhöhen", sagt Gregg Troian, President von PGT Trucking.