Der um sieben Kilometer verlängerte Abschnitt der E-Highway-Teststrecke Hessen auf der A5 zwischen Frankfurt und Darmstadt ist am 28. August erfolgreich in Betrieb genommen worden, meldet die Autobahn GmbH. Damit können Oberleitungs-Lkw (O-Lkw) in südlicher Fahrtrichtung auf insgesamt zwölf Kilometern elektrisch fahren und gleichzeitig ihre Batterien aufladen. Im Pilotbetrieb vor Beginn der Teststreckenerweiterung habe eine Verfügbarkeit von bis zu 98 Prozent erreicht werden können, betont die Behörde. In Richtung Norden ist der E-Highway fünf Kilometer lang.
Zehn Oberleitungs-Hybrid-Lkw im Einsatz
Von der Streckenerweiterung der Oberleitungsanlage versprechen sich die beteiligten Konsortialpartner des Innovationsprojekts ELISA (elektrifizierter, innovativer Schwerlastverkehr auf Autobahnen) neue Erkenntnisse im Hinblick auf das Ladeverhalten der Lkw auf einer längeren Strecke und die Wirtschaftlichkeit der Technologie. Derzeit sind zehn Oberleitungs-Hybrid-Lkw im Einsatz. Der erste rein batterieelektrische O-Lkw wird voraussichtlich im September eingesetzt werden.
Im Januar 2021 hatte die Autobahn GmbH des Bundes von Hessen Mobil die Gesamtprojektleitung des E-Highway Hessen übernommen. Gemeinsam mit Siemens Mobility, der e-netz Südhessen AG und der Technischen Universität Darmstadt soll das Pilotprojekt bis Mitte 2025 fortgesetzt werden. Insgesamt sieht die Projektplanung zwölf Lkw-Prototypen vor, die den E-Highway im Regelbetrieb nutzen.
Autobahn GmbH zieht positive Zwischenbilanz
Im Rahmen der Evaluierung wurden laut Autobahn GmbH mittlerweile mehr als 500.000 zurückgelegte Kilometer von O-Lkw ausgewertet. Die Auswertung unterstreiche den hohen Reifegrad der Technologie: Die E-Highway-Technologie sei praxiserprobt und skalierbar und damit ein möglicher innovativer Lösungsansatz, um dem Ziel eines klimaneutralen Straßengüterverkehrs näherzukommen, heißt es seitens der Behörde. Die dynamische Batterieladung während der Fahrt an der Oberleitung ermögliche demnach grundsätzlich eine rein elektrische Fahrt bis zum Ziel und kann Batteriekapazitäten, Stand- und Ladezeiten der Lkw sowie den Bedarf an Platz und festen Ladeinfrastrukturen reduzieren.