Die Förderpolitik im Bund und in der EU bedroht aus Sicht des Betriebsratschefs des Nutzfahrzeugherstellers Daimler Truck Tausende Stellen. „Wenn die Politik in Deutschland und der EU so weitermacht, sehe ich schwarz für die Arbeitsplätze – vor allem in den heute starken Industrieregionen“, sagte Michael Brecht den „Badischen Neuesten Nachrichten“.
Wie wichtig Investitionen für die Wettbewerbsfähigkeit eines Industriestandorts in einer emissionsfreien Zukunft seien, werde an der aggressiven Förderpolitik der USA deutlich, so der Betriebsratschef, der sagte: „Ich bin mir nicht sicher, ob wir Europäer den Schuss gehört haben.“ Auf der einen Seite böten die USA durch eine schnelle und einfache Förderpolitik attraktive Rahmenbedingungen für hohe Investitionen in Schlüsseltechnologien.
„Auf der anderen Seite herrscht in der EU eine Bürokratie, die Unternehmen geradezu abschreckt“, sagte er. Es gebe praktisch nur Förderungen für vermeintlich strukturschwache Regionen, erläuterte Brecht. „Wenn wir bei Daimler Truck also eine Batteriezellenfertigung in der Nähe der heutigen Produktion errichten wollen, ist es fast unmöglich, eine Förderung zu bekommen, die im Vergleich zu anderen Regionen attraktiv genug ist.“