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Bosch stößt verstärkt ins Nutzfahrzeuggeschäft vor

05.09.2016 14:54 Uhr
Bosch stößt verstärkt ins Nutzfahrzeuggeschäft vor
Ein Lkw fährt mit einer eingebauten Stereokamera SVC 2 und einem Servo-twin Lenkgetriebe von Bosch auf einer Straße vor dem Bosch-Werk in Gerlingen (Baden-Württemberg).
© Foto: Picture Alliance/dpa/Silas Stein

Lkw, die miteinander kommunizieren, sich auf Gefahren hinweisen und automatisch Abstände halten. Der Zulieferer verspricht sich viel von der wachsenden Automatisierung.

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Gerlingen. Der Autozulieferer Bosch will sein Nutzfahrzeuggeschäft kräftig ausbauen. Neue Technologien etwa zur Fahrerassistenz dürften an dem Wachstum einen „sehr großen Anteil“ haben, sagte der zuständige Geschäftsführer Markus Heyn am Montag am Bosch-Stammsitz in Gerlingen bei Stuttgart. Bis 2025 soll die erst in diesem Jahr ausgegründete Zuliefersparte für mittelschwere und schwere Lastwagen ihre Erlöse auf elf Milliarden Euro verdoppeln. Der Dazugehörige Markt wird nach den Erwartungen von Bosch langsamer wachsen – von 30 auf 50 Milliarden Euro.

In der Vergangenheit habe Bosch für Lastwagen Dieselmotoren, Lenksysteme und Hydraulik angeboten, sagte Spartenchef Johannes-Jörg Rüger. Fahrerassistenzsysteme, aber auch Elektromotoren für Lastwagen würden aber an Bedeutung gewinnen. Die Systeme, die Bosch bereits für Autos herstellt, sollen nun auch auf die Lastwagen übertragen werden. Dazu kommen Dienstleistungen: Ein Beispiel sei ein Parkplatz-Suchsystem für Trucker, über das sie sichere Parkplätze buchen können.

Allerdings werde in der Transportbranche nur das bezahlt, was sich auch wirklich rechne, sagte Rüger. In der Regel müssten sich die Systeme innerhalb von zwei Jahren amortisieren. Spurhalteassistenten, Bremssysteme oder auch das von Lkw-Herstellern in diesem Jahr in einem großen Versuch getestete Platooning, bei dem mehrere über Funk verbundene Lastwagen in einem kürzeren Abstand hintereinander herfahren als sonst üblich, müssten sich also zum Beispiel im Spritverbrauch niederschlagen. Ansonsten sperrten sich die Spediteure gegen die Anschaffung.

„Da helfen die derzeit niedrigen Spritpreise nicht unbedingt weiter“, räumt Heyn ein. Aber: „Wir gehen davon aus, dass die Automatisierung sich rechnet“, so der Bosch-Geschäftsführer. Durch Fahrerassistenz und neue Antriebstechnologien seien bis zu 20 Prozent Treibstoffeinsparungen möglich.

Bosch hatte sein Geschäft für mittelschwere und schwere Lastwagen zum Jahresanfang in einer neuen Sparte gebündelt, um den Markt besser adressieren zu können. Noch macht das Geschäft allerdings nicht einmal ein Zehntel des gesamten Konzernumsatzes aus. Im vergangenen Jahr machte Bosch 70,6 Milliarden Euro Umsatz, davon etwa 42 Milliarden Euro mit dem Kfz-Geschäft. (dpa)

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