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AdBlue-Versorgung: Produktion bei SKW Piesteritz steht still

01.09.2022 15:49 Uhr | Lesezeit: 3 min
SKW Piesteritz AdBlue
Die Produktion bei den SKW Stickstoffwerken Piesteritz steht mittlerweile still - das verheißt nichts Gutes für die AdBlue-Versorgung der Transportbranche
© Foto: picture alliance/dpa/Sebastian Willnow

Die Luft für den Düngemittel- und AdBlue-Produzenten SKW Stickstoffwerke Piesteritz wird dünner. Angesichts der Gaskrise liegt mittlerweile ein kompletter Produktionsstopp vor.

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Die Lage bei den SKW Stickstoffwerken Piesteritz, die in besonderem Maße von der Gaskrise betroffen sind, spitzt sich zu. Das Unternehmen aus Wittenberg ist einer der wichtigsten Hersteller für Düngemittel und auch AdBlue, ohne das kaum ein moderner Lkw fährt.

Bereits jetzt stünden die Ammoniakanlagen still und es drohe Kurzarbeit, so ein Sprecher. Es rechne sich aktuell nicht, eine wieder zur Verfügung stehende Ammoniakanlage hochzufahren. Mit dem Betrieb würde man in einem Monat so viel verlieren, wie man im Jahr an Gewinn erwirtschafte, erklärte der Sprecher. Angesichts der Gaskrise liege mittlerweile ein kompletter Produktionsstopp vor. Seit Tagen werde nichts mehr produziert. Der 1. Oktober steht als Beginn einer möglichen Kurzarbeit für die Belegschaft im Raum. Grund seien die extrem hohen Gaspreise und die Gasumlage. SKW müsse monatlich voraussichtlich 30 Millionen Euro Gasumlage zahlen. Das sei finanziell nicht zu stemmen, so der Sprecher.

Politik sucht nach Lösungen

Er sei ohnehin täglich mit der Unternehmensleitung im Austausch, sagte Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Sven Schulze (CDU) bei einem Werksbesuch am Donnerstag. Es gehe ihm aber auch um die Belegschaft. Er habe vor den Betriebsratsvorsitzenden erläutert, welche Bemühungen und Ideen man in Berlin gemeinsam mit SKW platziert habe. Er habe das Gefühl, dass dort Bewegung drin sei. Es gebe zumindest die klare Zusage vom Staatssekretär Michael Kellner aus dem Bundeswirtschaftsministerium, dass alle Lösungen aus Sachsen-Anhalt intensiv von der Bundesregierung geprüft würden. Diese Aussichten sollten auch Zuversicht verbreiten, sagte Schulze.

Der Chef der Industrie- und Handelskammer im Süden Sachsen-Anhalts, Thomas Brockmeier, hatte am Mittwoch die Einführung der Gasumlage als „Todesstoß“ für energieintensive Unternehmen bezeichnet. Als Beispiel nannte er auch die SKW Piesteritz. Ein Produktionsstopp habe „weitreichende Folgen“ - nicht nur für Zulieferer und viele Familien in der strukturschwachen Region. Durch fehlende Düngemittel seien auch Ernteausfälle zu befürchten.

Wenn SKW nicht produziere, bleibe auch der Güterverkehr auf der Straße stehen, warnt derweil der Unternehmenssprecher. Denn bei SKW werde auch AdBlue in erheblichen Mengen hergestellt. Die Harnstofflösung wird bei der Abgasnachbehandlung von Dieselmotoren eingesetzt.

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KOMMENTARE


Lasse Gittor

07.09.2022 - 10:23 Uhr

Das ist doch prima. Endlich ein aktiver Zwang für den Lastkraftwagenverkehr den Mineralwassertransport von Italien nach Hamburg einzustellen. Das Leergut wird dabei natürlich zurückgefahren.


Dennis

07.09.2022 - 12:12 Uhr

Finde ich gut so. Endlich weniger LKWs auf den Straßen. Es schont das Klima, die Umwelt und der C02 Fußabdruck wird endlich reduziert. Vor allem können wird dann endlich das Pariser Klimaabkommen einhalten und wir retten viele Leute.


Thomas Usinger

07.09.2022 - 17:30 Uhr

Tolle Kommentare, leider zu kurz gedacht. Wir können sicher gut ohne italienisches Mineralwasser und Weine aus Australien auskommen. Aber solange Aldi keinen Gleisanschluß hat, wird es ohne LKW nicht gehen. Und Waren von Amazon+Co werden nicht in jeden Haushalt gebeamt. Kein LKW ist unterwegs, ohne von jemandem beauftragt zu sein, so schwer es fällt, jeder muß bei sich selbst anfangen.


Thorsten

08.09.2022 - 06:27 Uhr

@Dennis: War Satire, oder? Weniger oder keine mehr?! Sobald durch diese Ampel-Verwaltungs-Sabotagen auch Lebensmitteltransporte ausbleiben, interessieren die hungernden Massen - die wahren Umweltsünder haben vorgesorgt - weder Klimawahn noch CO2-Lüge.


dieter lederer

09.09.2022 - 17:30 Uhr

fährt kein pkw , lkw. bleiben tankstellen , supermärkte etc. dann plötzlich leer. eventuell kein rettungsdienst und andere rettungsorganisationen könnten wahrscheinlich auch nicht mehr fahren. da die modernen motoren ad blue brauchen. alle die so dumm daher reden , sollten erst mal nachdenken. dann regen sie sich auf. jeder bestellt im internet und will die ware vorgestern haben. geht dann auch nimmer. also nachdenken und dann schreiben. die nächste wirtschaftskrise ist nimmer weit weg , wenn keine lösung gefunden wird. gehen transpotunternehmen und das was alles dran hängt kaputt.


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