München. Dirk Fröhlich, seit Jahresbeginn neuer Geschäftsführer des ADAC Truckservice, bilanzierte am Mittwoch, den 27. März vor Journalisten in München ein Pannenjahr 2018 auf Vorjahresniveau. So rückten die Pannenhelfer insgesamt zu 39.797 Panneneinsätzen aus, das sind knapp ein Prozent weniger als 2017. Mit 65,3 Prozent führten auch im vergangenen Jahr Reifenpannen mit großem Abstand die Statistik an. Auf Platz 2 der Pannenursachen lagen mit 7,3 Prozent Motorschäden, gefolgt von Bremsen mit 5,6 Prozent und Elektrik mit drei Prozent. Schäden an Aufbauten, Fahrwerk, Ladebordwand, Kühlaggregaten und Hydraulik lagen jeweils unter einem Prozent.
Langer, heißer Sommer setzt Reife zu
Der hohe Anteil an Reifenpannen war vor allem auf den langen, heißen Sommer zurückzuführen. Als etwa am 6. August das Quecksilber die 38-Grad-Marke erreichte, verzeichnete der ADAC Truckservice mit 1150 Anrufern seinen Jahresspitzenwert. Der vergleichsweise milde Winter hingegen machte sich bei den Starthilfeeinsätzen bemerkbar, die mit 868 Fällen um 8,5 Prozent niedriger als im Vorjahr lagen. Wegen Dieselmangel liegen geblieben sind lediglich 129 Lkw. In kalten und schneereicheren Wintern seien es fast doppelt so viele, wie Fröhlich anmerkte.
Prozess- und Serviceoffensive gestartet
Damit die Pannenhelfer auch weiterhin schnell und zuverlässig vor Ort sind, hat der ADAC Truckservice unlängst eine Prozess- und Serviceoffensive gestartet. Um die Servicequalität zu steigern sowie die Abläufe transparenter und schneller zu machen, investiert das Unternehmen in diesem Jahr rund eine halbe Million Euro in ein umfangreiches Maßnahmenpaket. Das Ziel: für jede Panne dauerhaft in unter 20 Minuten Hilfe zu organisieren. Das Maßnahmenpaket umfasst anderem die Einführung einer neuen Software für die Pannenbeauftragung sowie die durchgängige Einführung eines automatisierten Rechnungsversands. Um sprachliche Missverständnisse mit den Fahrern zu vermeiden, wurde zudem beim Personal kräftig aufgestockt. Seit Februar sind acht zusätzliche Service Agents mit den Muttersprachen Bulgarisch, Polnisch, Ungarisch, Rumänisch, Russisch, Englisch und Französisch an den Pannen-Hotlines in Laichingen im Einsatz.
Werkstattkapazitäten werden immer knapper
Als Grund für die Offensive nannte Fröhlich unter anderem die Anpassung der Kapazitäten an die gute Unternehmensentwicklung. Zwar liege die Pannenzahl durch den schwachen Winter sogar unter Vorjahresniveau, durch zahlreiche Neukunden rechne man jedoch mit steigenden Einsatzzahlen in 2019. Gleichzeitig mache dem ADAC Truckservice der zunehmende Fachkräftemangel zu schaffen. „Werkstattkapazitäten werden immer knapper, weil es an ausgebildeten Mechatronikern, Abschlepp- und Bergefachkräften fehlt“, so Fröhlich. Vor zwei Jahren etwa habe man in einem Pannenfall schon mit zwei Telefonaten Hilfe organisiert, heute seien bis zu zehn Anfragen nötig.
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