Paris. Rund eine Woche nachdem die European Pallet Association (EPAL) die seit 2014 bestehende Tauschvereinbarung zwischen UIC/EUR- und Epal-Paletten gekündigt hat, meldet sich nun die UIC zu Wort. Der internationale Eisenbahnverband bezeichnet die Entscheidung der Epal, den gemeinsamen Palettenpool einseitig zu kündigen, in einem Statement als „nicht nachvollziehbar“ und zeigt sich insbesondere über die dabei angeführten Gründe verärgert.
Die Epal will die Tauschvereinbarung mit Rail Cargo Austria, als geschäftsführende Bahn der UIC-Arbeitsgruppe „Fragen der Palettierung“ für den Palettentausch zuständig, zum 1. Mai 2017 einseitig beenden. Dabei verweist die Palettenorganisation auf mangelnde Qualitätssicherung seitens des bisherigen Tauschpartners. Insbesondere der unkontrollierte Import von gefälschten UIC/EUR-Paletten aus Osteuropa gefährde Qualität und Sicherheit des Palettenpools, heißt es seitens der Epal.
UIC will weiter tauschen
Diese Vorwürfe will die UIC nicht auf sich sitzen lassen. Minderwertige Qualität habe im UIC-Netzwerk keinen Platz, Sicherheit und Qualität der Paletten stünden an erster Stelle, betont der Verband. Das von der Epal angeführte Argument, wonach vor allem UIC-Paletten gefälscht würden, sei demnach „fern ab jeglicher Realität“. Das Problem etwaiger Markenrechtsverletzungen betreffe vielmehr alle Palettenhersteller. Im Übrigen gehe die UIC „rigoros gegen Fälschungen jeglicher Art“ vor, heißt es weiter.
Während die Epal Verwendern ausdrücklich empfiehlt, ab Mai keine UIC-Paletten mehr zu akzeptieren, hat die UIC einen gemeinsamen Tauschpool offenbar noch nicht ganz abgeschrieben. Man wolle auch künftig beide Palettensiegel als gleichwertig anerkennen und tauschen, da „wir auch weiterhin zu einem barrierefreien Palettenpool ohne Grenzen stehen“, heißt es in dem UIC-Statement abschließend. (mh)