Schortens. Am Mittwoch haben die offiziellen Bauarbeiten des neuen Logistikzentrums der Nordfrost in Herne mit einem Spatenstich begonnen. Das Zentrum wird etwa 200 neue Arbeitsplätze schaffen, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens.
Zentralhub für das europäische Transportlogistik-Netzwerk
In Herne siedelt sich das international agierende Unternehmen mit Hauptsitz in Schortens bei Wilhelmshaven nun auf der damaligen Bergwerksfläche „Unser Fritz“ an, die direkt an der A42 gelegen ist. Hier entstehe das Kühllogistikzentrum, das im Endausbau auf einer überbauten Fläche von gut 34.000 qm über eine Lagerkapazität von 90.000 Palettenplätzen verfüge, schreibt Nordfrost. Dies werde das größte Tiefkühlhaus Deutschlands, heißt es.
Mit dem Neubau verstärkt das Unternehmen seine Aktivitäten im Ruhrgebiet, wo es bislang mit elf Standorten in Nordrhein-Westfalen vertreten ist. Dem Standort Herne wird nicht nur für das Ruhrgebiet eine bedeutende Rolle zukommen, sondern dieser wird als Zentralhub auch für das europäische Transportlogistik-Netzwerk des Kühlspezialisten eine wichtige Funktion erfüllen. Neben einer erheblichen Kapazitätserweiterung werden Synergien im Lagergeschäft sowie im Nah- und Fernverkehr geschaffen, wodurch Logistikprozesse optimiert werden können und sich eine noch flexiblere Abwicklung aller Kundenaufträge bei den Themen Umschlag, Lagerung, Transport und allen Nebentätigkeiten entwickeln wird.
Gesamtinvestitionssumme für ersten Bauabschnitt: 130 Millionen Euro
Die Gesamtinvestitionssumme einschließlich Grundstück beläuft sich auf etwa 130 Millionen Euro für den ersten Bauabschnitt, in dem zunächst 70.000 Palettenstellplätze eingerichtet werden. Davon werden im November 2019 bereits 28.000 Stellplätze in Verfahrregalanlagen in Betrieb gehen, die wahlweise tiefgekühlt bei -24°C oder im plusgradigen Kühlbereich temperiert werden können. Damit passt Herne hervorragend in die Zielsetzung des Familienunternehmens, ab der zweiten Jahreshälfte 2019 auch in die Frischelogistik einzusteigen.
Im Oktober 2020 wird das Hochregallager mit vollautomatischer Kommissionierung fertiggestellt werden, das mit mehr als 200.000 m³ Volumen und 42.000 tiefgekühlten Palettenstellplätzen knapp die Hälfte der Gesamtkapazität des Standortes darstellt. Aus diesem werden zum einen die großzügigen Bereitstellzonen für den Speditionsumschlag automatisiert bedient. Zum anderen wird von dort die geplante automatische Kommissionierung mit Waren versorgt. Die auf eine extrem hohe Kommissionierleistung und -qualität ausgelegte Anlage stellt eine weitere Neuentwicklung nicht nur bei Nordfrost sondern im gesamten Tiefkühldienstleistungssektor dar. Bis zu 3.500 Verpackungseinheiten auf 125 Paletten können pro Stunde in der Anlage weitgehend automatisch gemäß den Kundenwünschen zusammengestellt und zur Auslieferung bereitgestellt werden. Diese Menge füllt täglich die Tiefkühltruhen von ca. 2.000 Filialen des Lebensmitteleinzelhandels. (stm)