Saarlouis. Der Stadtrat von Saarlouis hat sich gegen den Neubau eines Zentrallagers durch den Schmierstoffproduzenten Meguin ausgesprochen. Dies teilte das zur Liqui-Moly-Gruppe gehörende Unternehmen am 2. Juni mit. „Wir bedauern die Entscheidung des Stadtrates und können die Begründung nicht nachvollziehen. Der Wirtschaftsstandort Saarlouis wird durch den Beschluss geschwächt“, sagte Günter Hiermaier, Geschäftsführer von Meguin.
50 neue Arbeitsplätze geplant
Neben dem bestehenden Tanklager auf dem 71.300 Quadratmeter großen Areal im Saarhafen wollte Meguin ein Zentrallager mit einer Fläche von 35.000 Quadratmetern errichten. Mit einer Investition von rund 45 Millionen Euro wären 50 neue Arbeitsplätze entstanden, so der Ölproduzent. „Hier sollten versiegelte Gebinde aller Größen eingelagert, kommissioniert und für die Logistik abgefertigt werden. Und das alles regional, direkt neben der Produktion“, so Christian Texter, Standortleiter bei Meguin. 98 Prozent der gelagerten Produkte bestünden aus kleinen Kanistern von 0,5 bis 5 Liter.
Ein Neubau des Zentrallagers sei durch das große Wachstum der Unternehmensgruppe nötig, die bisher mehrere kleine Lager in Zusammenarbeit mit Logistikunternehmen betreibt. „Der Aufwand in der jetzigen Form ist enorm und auf Dauer nicht leistbar. Durch das neue Lager würden wir pro Jahr eine Wegstrecke von fast 670.000 Kilometern sparen“, betont Geschäftsführer Hiermaier.
Streitpunkt Wasserschutz
Der Haken an dem Vorhaben war allerdings, dass der geplante Standort in einem Wasserschutzgebiet liegt. So wurde Gerald Purucker, Stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen im Stadtrat von Saarlouis, bereits im September letzten Jahres auf der Fraktions-Website mit folgenden Worten zitiert: „Wir freuen uns über jede Ansiedlung in Saarlouis. Wenn jedoch im Wasserschutzgebiet große Lagermengen an wassergefährdender Stoffe gelagert werden sollen, so können wir das nicht einfach akzeptieren.“ Der Stadtrat von Saarlouis wird von einer schwarz-grünen Koalition geführt.
Meguin beteuert derweil, alle gesetzlichen Auflagen an den Wasserschutz im Hafen zu erfüllen. „Wir legen höchsten Wert auf Umweltschutz. Deshalb lassen wir den Bau als auch den gesamten Betrieb regelmäßig durch Sachverständige überprüfen“, versichert Hiermaier. „Wir wissen noch nicht, wie es weitergeht. Das Zentrallager benötigen wir dringend. Wir hoffen, den Stadtrat für eine weitere Zusammenarbeit gewinnen zu können und die Pläne gemeinsam zu verwirklichen“, so der Meguin-Geschäftsführer. (mh)