Herbolzheim. Für rund zehn Millionen Euro hat Prodinger, ein Großhandelsunternehmen für Transportverpackungen, Verpackungstechnik und Betriebshygieneprodukte, ein neues Logistikzentrum im südbadischen Herbolzheim gebaut. Bei der Millioneninvestition ging es nach Unternehmensangaben nicht um einen einfachen Neubau, sondern vor allem darum, ein innovatives Logistikkonzept umzusetzen. Dabei unterstützte die KD-Projekt-Consulting (KD-PC), ein Dienstleistungsunternehmen der Karl-Dischinger-Gruppe in Ehrenkirchen bei Freiburg.
In das 14.000 Quadratmetern große Zentrallager zieht die bisherige Prodinger-Niederlassung Gundelfingen ein. Zehn Mitarbeiter von KD-PC sollen die Immobilie gemeinsam mit rund 20 Prodinger-Beschäftigten organisieren und verwalten. Rund 8.000 aktive Artikel sind dort ständig auf Lager, insgesamt umfasst das Produktsortiment rund 23.000 Artikel. „Unser Standort in Gundelfingen war zu klein geworden und bot keine Expansionsmöglichkeiten mehr“, begründet Martin Scherer, Niederlassungsleiter die Entscheidung für den Neubau.
Schlanker und effizienter
Mit der Logistikimmobilie will Prodinger eigenem Bekunden zufolge einerseits die Abläufe im Lager schlanker und effizienter gestalten, andererseits auf die immer höheren Anforderungen der Kunden und besser auf die strengeren gesetzlichen Regeln auf EU-Ebene einstellen. Bei Kunden, die aus der Industrie, dem verarbeitenden Gewerbe und der Pharmaindustrie kommen, spürt das Unternehmen darüber hinaus einen zunehmenden Bedarf an Outsourcing-Dienstleistungen.
Deshalb organisierte die Geschäftsführung die Abläufe im Lager neu. Schon in einem frühen Stadium der Planungen wurde die KD-PC einbezogen: „Der Neubau wurde stärker von innen nach außen geplant“, betont KD-PC-Geschäftsführer Daniel Wiesler. In einem ersten Schritt galt es zunächst eine Grundsatzentscheidung zu treffen: Sollte das Hauptlager unterteilt werden in mehrere Brandabschnitte oder nicht? „Da Prodinger großen Wert auf Flexibilität legte, fiel die Entscheidung für eine Haupthalle mit 10.000 Quadratmetern Fläche ohne Unterteilung“, betont Wiesler.
Neu organisierter Warenfluss
Deshalb entschied sich Prodinger für ein konventionelles Lager mit 17 Flurförderzeugen. Auch die Organisation des Warenflusses wurde an die sich ständig wandelnden Anforderung der Logistik angepasst. Zum Beispiel gibt es keine festen Plätze für bestimmte Produktgruppen. Eingehende Waren werden dorthin abgestellt, wo unter Einhaltung der Brandschutzbestimmungen die kürzesten Wege sind. Dafür wurde das Lager in drei Bereiche mit der Klassifizierung A, B und C eingeteilt, in der die Waren je nach erwarteter Abrufzeit eingelagert werden.
Die Entscheidung für ein Zentrallager ohne Brandabschnitte hatte jedoch Folgen für die Sicherheitsausstattung. Gemäß den VdS-Vorschriften musste eine Sprinkleranlage in dem Gebäude installiert werden. Da eine komplette Ausstattung mit einer solchen Anlage aber wiederum die Flexibilität erheblich eingeschränkt hätte, entschied sich KD-PC für folgende Lösung: „Wir haben in einem Teil der Regale Blechbarrieren eingezogen und konnten damit in diesen Bereichen ohne Sprinkleranlage auskommen“, erklärt Wiesler. (ag)