Holzgünz. Der Kurier-Express-Paket-Dienstleister DPD hat den Betrieb in seinem neuen Paketsortierzentrum in Holzgünz bei Memmingen aufgenommen. Das teilte das Unternehmen in einer aktuellen Pressemeldung mit. Zu Beginn sollen täglich rund 28.000 Pakete über die Sortierbänder laufen, im Endausbau sollen es bis zu 50.000 Pakete sein. Ein besonderer Fokus des Standorts Holzgünz liegt laut DPD auf dem Thema Nachhaltigkeit: Dank der Zusammenarbeit mit dem ortsansässigen Spezialisten für Energie- und Gebäudetechnik Alois Müller Holding konnte demnach ein Depot errichtet werden, das besonders kosten- und energieeffizient betrieben werden kann.
Das Depot in Holzgünz löst den bisherigen Standort in Kempten ab. Dort war DPD an der Kapazitätsgrenze angekommen. Eine Erweiterung war laut Unternehmen nicht mehr möglich. Dies sei im Kontrast zu den Entwicklung innerhalb der Region gestanden: Dank einer hohen Dichte wirtschaftlich starker Unternehmen biete dieser Teil Süddeutschlands ein großes Potenzial an Geschäftskunden. Das überdurchschnittlich hohe Pro-Kopf-Einkommen sorge darüber hinaus für einen kräftigen Zuwachs an E-Commerce-Paketen. Nur dank des erhöhten Sortiervolumens könne DPD sicherstellen, auch für die zukünftigen Anforderungen des Paketmarkts gerüstet zu sein.
Künftig sollen über 130 Personen im Paketsortierzentrum Holzgünz beschäftigt sein. Viele Mitarbeiter des Depots Kempten werden DPD zufolge im Zuge des Umzugs an den neuen Standort wechseln. Ein Großteil der Arbeitskräfte am neuen Standort werde jedoch neu rekrutiert.
Zahlen und Fakten zum Paketsortierzentrum in Holzgünz
Auf dem rund 54.000 Quadratmeter großen Grundstück in Holzgünz entstanden eine Entladehalle, zwei Beladehallen sowie ein Bürogebäude mit einer gesamten Nutzfläche von knapp 10.000 Quadratmetern. Die Energiezentrale des „grünen“ DPD-Depots in Holzgünz ist laut Unternehmen bereits Ende Dezember in Betrieb gegangen. Als Bauträger trat die regionale Alois Müller Holding auf, die zugleich Vermieter des Betriebsgeländes ist.
Das neue DPD-Depot wird nahezu energieautark sein, so DPD. Mit Hilfe einer rund 7000 Quadratmeter großen Photovoltaikanlage mit einer Leistung von insgesamt 750 Kilowatt wird für die Hallen und das Bürogebäude eigener Strom produziert und über intelligente Energiespeicher bedarfsorientiert verwendet. Darüber hinaus werden die Gebäude durch ressourcenschonende Betonkernaktivierung geheizt und gekühlt. Die Bereitstellung von Wärme und Kälte erfolgt aus der nahegelegenen Energiezentrale, in der die regenerative Wärme aus Biomasse und CO2-neutraler Kälte aus einer Brunnenanlage gewonnen wird. Dies wirke sich positiv auf Energiekosten und CO2-Ausstoß aus. Das flexible und erweiterbare Nahwärmenetz könne auch über die Versorgung des DPD-Depots hinaus genutzt werden: Weitere Unternehmen, die sich im Industrie- und Gewerbepark A 96 ansiedeln, könnten jederzeit mitangeschlossen werden.
Auch hinsichtlich der Bausubstanzen hätten die Verantwortlichen darauf geachtet, möglichst nachhaltig zu planen. Das Dachtragwerk beispielsweise wurde aus Holz errichtet. Jeder Kubikmeter Brettschichtholz binde etwa eine Tonne CO2 und weise somit eine deutlich bessere CO2-Bilanz auf als die Alternativen. Zudem sorge Holz für eine warme Gebäudeatmosphäre und sorge dank feuchtigkeitsausgleichender Eigenschaften für ein angenehmeres Raumklima. (ja)