Berlin. Die AG-Frischelogistik des Milchindustrie-Verbandes (MIV) hat einen Kodex für den Umgang mit Fahrpersonal entwickelt, die im Bereich der Transporte von Milch- und Molkereiprodukten (Mopro) tätig sind. Damit sei der MIV erste Branchenverband, der einen Kodex dieser Art präsentiere. Der Verband begründet seien Vorstoß insbesondere mit dem sich verschärfenden Fahrermangel und der zunehmenden Diskussion über die Rampenproblematik.
So können laut dem MIV Versender und Empfänger von Waren in ihren logistischen Abläufen „viel dazu beitragen, die Abläufe effizienter und auch sozialverträglicher zu gestalten“. Schließlich seien „die Fahrer ein sehr wichtiges Glied in der Lieferkette“ und würden „durch ihren Einsatz und ihr Engagement in erheblichem Maß zu einer reibungslosen und hochwertigen Warenversorgung des Handels und der Endverbraucher beitragen“.
Um so wichtiger sei – trotz Zeitdrucks – fordert der MIV „ein kooperativer, partnerschaftlicher Umgang zwischen den Beteiligten am Brennpunkt Rampe und die Wertschätzung der Kraftfahrer“. Hier werde die Milchindustrie deshalb ein wichtiges Zeichen setzen
und ein Signal auch an andere Branchen abgeben.
Ziel des Verhaltenskodex sei „eine freiwillige Selbstverpflichtung, eine Schärfung des Problembewusstseins in diesem Bereich und die Verbesserung der Bedingungen und des Umgangs zwischen den direkt an der Rampe Beteiligten.“ Der Kodex werde deshalb an die direkt ausführenden Mitarbeiter an den Rampen weitergeleitet. Aufgrund des Empfehlungscharakters bleiben individuelle vertragliche Vereinbarungen natürlich bestehen, so der Verband, sollten aber mittelfristig, wo erforderlich, angepasst werden.
Der MIV repräsentiert rund 100 mittelständische Unternehmen der deutschen Milch- und Molkereiwirtschaft. Diese stellen dem Verband zufolge mit einem Jahresumsatz von rund 23 Milliarden Euro einen der größten Bereiche der deutschen Ernährungsindustrie dar. (eh)