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Führerschein: Das ändert sich an der Theorie ab April 2025

25.03.2025 13:00 Uhr | Lesezeit: 5 min
Führerhscheinunterlagen mit Autoschlüssel
Die Theorieaufgaben des Führerscheins in Deutschland ändern sich zum April 2025
© Foto: Sauerlandpics/ AdobeStock

Die jüngste Überarbeitung umfasst mehrere Führerscheinklassen und alle Wissensbereiche - vom Grundstoff bis zu spezialisierten Themen. Hervorzuheben ist die Einführung eines neuen Fragentyps: Abbildungsaufgaben.

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Am 1. April 2025 wird der neue Fragenkatalog für die theoretische Fahrerlaubnisprüfung (TFEP) der TÜV | DEKRA arge tp 21 veröffentlicht. "Der Fragenkatalog wird regelmäßig überarbeitet, um den aktuellen Anforderungen und Entwicklungen im Straßenverkehr gerecht zu werden", sagt Fani Zaneta, Referentin für Fahrerlaubnis, Fahreignung und Verkehrssicherheit beim TÜV-Verband. Dabei werden neue Fragen formuliert, bestehende angepasst und veraltete Fragen gestrichen. "Die Prüfung muss die Realität auf unseren Straßen widerspiegeln", sagt Zaneta. "Neue Mobilitätsformen wie E-Scooter, Lastenräder oder Pedelecs sowie gesetzliche Änderungen wie die Anpassung des THC-Grenzwerts fließen in den Fragenkatalog ein." 

Die Aktualisierungen jeweils am 1. April und 1. Oktober stellen sicher, dass Fahranfänger nicht nur die Verkehrsregeln kennen, sondern auch auf die realen Herausforderungen und Gefahren bei der motorisierten Teilnahme am Straßenverkehr vorbereitet sind. "Die Fahrprüfungen sind eine hoheitliche Aufgabe, die ein hohes Verkehrssicherheitsniveau gewährleistet", sagt Zaneta. Und das mit Erfolg: Laut Unfallzahlen des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Verkehrstoten in der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen von 2005 bis 2023 um 75 Prozent gesunken - von 1.072 auf 272.

Neuer Fragentyp: Abbildungsaufgaben

Die jüngste Überarbeitung umfasst mehrere Führerscheinklassen und alle Wissensbereiche - vom Grundstoff bis zu spezialisierten Themen. Hervorzuheben ist die Einführung eines neuen Fragentyps: Abbildungsaufgaben, bei denen mehrere Antworten ausgewählt werden können. "Jede neue Frage durchläuft einen gründlichen Prüfprozess», erläutert Zaneta. «Dabei kommen psychometrische Prinzipien zum Einsatz. Diese gewährleisten eine objektive Bewertung des erworbenen Wissens in der Prüfung. Im Ergebnis lässt sich dann ablesen, wer über die notwendigen Kenntnisse für eine sichere Teilnahme mit einem Pkw am Straßenverkehr verfügt, und wer noch nicht ausreichend vorbereitet sind." 

Prüfungsstruktur und Anforderungen: Was Fahrschüler erwartet

Die theoretische Fahrerlaubnisprüfung gliedert sich in einen Grundstoffteil sowie spezifische Fragen zur jeweiligen Fahrzeugklasse. Der Fragenkatalog für die Klasse B umfasst insgesamt 1.197 Fragen. Die Prüfung kann auf Deutsch und in zwölf weiteren Fremdsprachen abgelegt werden. Bei der Prüfung müssen Fahrschüler insgesamt 30 Fragen beantworten: 20 aus dem Grundstoff und 10 aus dem klassenspezifischen Bereich. Bei falschen Antworten werden je nach Frage zwischen zwei und fünf Fehlerpunkte vergeben. Um die Prüfung zu bestehen, dürfen maximal zehn Fehlerpunkte erzielt werden. Aber: Wer zwei Fragen mit jeweils fünf Fehlerpunkten falsch beantwortet, fällt ebenfalls durch die Prüfung.

Fünf-Punkte-Fragen behandeln besonders wichtige Themen, zum Beispiel Vorfahrtsregeln. Für angehende Berufsfahrende, also die Klassen C für Lkw und D für Busse, gelten höhere Anforderungen als für Pkw-Fahrende. Sie müssen 37 bzw. 40 Fragen beantworten und dürfen ebenfalls maximal zehn Fehlerpunkte erreichen.

Internationaler Vergleich: Mehr Fragen, aber transparente Vorbereitung

Im internationalen Vergleich ist der deutsche Fragenkatalog umfangreicher - in Frankreich beispielsweise umfasst der Katalog nur etwa 1.040 Fragen. «Regelmäßige Updates sorgen dafür, dass die Prüfung stets aktuell bleibt und nicht auf veraltetem Wissen basiert», betont Zaneta. "Obwohl der Fragenkatalog in Deutschland mit 1.197 Fragen auf den ersten Blick sehr umfangreich erscheint, hat das deutsche System einen entscheidenden Vorteil: Alle Prüfungsfragen sind öffentlich zugänglich und werden exakt so im theoretischen Unterricht gelehrt." Das sei in anderen Ländern der EU nicht immer der Fall. Dort bleiben die in der Theorieprüfung eingesetzten Aufgaben geheim. Zaneta: "Die Veröffentlichung der Fragen und Antworten ermöglicht den Fahrschüler eine gezielte Vorbereitung."

Fit für den Straßenverkehr: Jüngere Prüflinge schneiden besser ab

Im Jahr 2024 wurden etwa 1,6 Millionen theoretische Fahrerlaubnisprüfungen in der Klasse B durchgeführt. Bemerkenswert ist, dass junge Fahrschüler deutlich erfolgreicher abschneiden als ältere: Unter 18-Jährige haben in der theoretischen Prüfung eine Nichtbestehensquote von 36 Prozent - das sind 9 Prozentpunkte weniger als der Durchschnitt in der Klasse B. In der praktischen Prüfung liegt die Durchfallquote der unter 18-Jährigen bei nur 24 Prozent: 13 Prozentpunkte unter dem Klasse-B-Durchschnitt. Eine Erklärung könnte sein, dass jüngere Menschen durch Schule und Ausbildung an Prüfungen gewöhnt sind und effizienter lernen. "Eine gute Vorbereitung ist der Schlüssel zum Erfolg bei der Fahrprüfung", betont Zaneta. "Wer die Prüfungsfragen regelmäßig übt und den Straßenverkehr aufmerksam beobachtet, geht mit mehr Sicherheit in die Prüfung und ist bestens vorbereitet." 

Tipps für eine erfolgreiche Theorieprüfung

  • Frühzeitig starten: Kontinuierliches Lernen hilft, das Wissen nachhaltig zu verankern.
  • Mit aktuellen Prüfungsfragen üben: Alle Fragen sind öffentlich zugänglich - eine gute Vorbereitung erhöht die Erfolgschancen.
  • Verständnis vor Auswendiglernen: Die Prüfung fragt nicht nur Fakten, sondern auch Zusammenhänge ab.
  • Elektronische Lernstandskontrollen: Lernstandsbeurteilungen der Fahrschule helfen, Wissenslücken zu erkennen und gezielt aufzuarbeiten.
  • Ruhe bewahren: Ruhe und Konzentration unterstützen den Prüfungserfolg - Prüfer wollen niemanden durchfallen lassen, sondern sehen, dass die Verkehrsregeln sitzen.
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