Nachhaltig mit TÜV SÜD: Helfende Hand mit grünem Daumen
Weltweit geben Direktiven den Kurs für Nachhaltigkeits-Strategien vor, auch für Transportunternehmen in Europa – die genaue Streckenführung ist dabei aber oft noch ungewiss. TÜV SÜD unterstützt Partner und Kunden dabei, sich gemeinsam schon heute mit künftigen Anforderungen zu beschäftigen.
Der Jahreswechsel naht – Zeit für gute Vorsätze, etwa um das eigene Unternehmen nachhaltiger aufzustellen. Aber wie? "Uns erreichen viele Signale aus der Nfz-Industrie, dass sie grüner werden will – seien es OEMs, Aufbau-Hersteller oder Anwender. Allerdings sind viele Regularien unbeständig, noch unklar und Detailfragen offen", stellt Christian Egger, Leiter der Service-Line Truck Services bei der TÜV SÜD Division Mobility, fest. Das frustriere oft, denn: "Die Unternehmen brauchen Investitionssicherheit."
Aufgrund der aktuellen Unsicherheiten untätig zu bleiben, halten die Experten von TÜV SÜD aber für falsch. Gemeinsam mit ihren Kunden will die Prüforganisation Lösungen entwickeln und einen grünen Kurs einschlagen. Pascal Mast, Director Sustainable Services bei TÜV SÜD Division Mobility, empfiehlt Unternehmen in der Transportbranche daher, sich schon heute mit der eigenen Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen: "Jetzt ist der ideale Zeitpunkt dafür. Die Arbeit muss eines Tages ohnehin gemacht werden. Mit einer frühzeitigen Bestandsaufnahme und der Definition von Zielen und Maßnahmen kann man viele Vorteile generieren, anstatt später in der Hektik nur das Notwendige zu erledigen, ohne etwas davon zu haben."
Drei Fragen an Pascal Mast
Pascal Mast: Die Berichtspflicht wird wohl perspektivisch immer mehr Unternehmen betreffen. Ich denke aber, dass zuerst das Lieferkettengesetz zuschlägt: Speditionen und andere Partner von großen Unternehmen werden perspektivisch nur noch Aufträge annehmen können, wenn sie etwa in Ausschreibungen einen veröffentlichten Nachhaltigkeitsbericht vorweisen können.
Pascal Mast: Wir benötigen batterieelektrische, Brennstoffzellen-, Elektro- und automatisierte Fahrzeuge – genauso wie eine Rechtskonformität durch die Einhaltung aller zwingenden Vorschriften. Der Prozess ist allerdings dynamisch und erfordert Flexibilität. Da es für einige Bereiche aber noch gar keine Vorschriften gibt, behelfen wir uns aktuell mit Richtlinien - etwa für Gefährdungsbeurteilungen, die wir für unsere Kunden erstellen.
Pascal Mast: Nein, trotz aller Regularien bleiben natürlich noch viele technologische und praktische Fragen offen – etwa die Frage nach der Ladeinfrastruktur für E-Lkw. Und derartige Aspekte müssen, auch wenn es die Regulatorien und auch die batteriebetriebenen Lkw gibt, in ganz Europa gelöst werden – von Portugal bis Rumänien.
EU Green Deal
Denn der Trend geht weltweit Richtung grün: Ob "USA Green Deal", "Canada Green Deal", "UK Green Strategy", "Saudi Vision 2030", "China Green Development", "Korea Green New Deal", "Japan Green Growth Strategy" oder der "EU Green Deal": Global haben sich diverse Regionen Ziele auferlegt, um Treibhaus-Emissionen zu senken und klimaneutral zu werden. All diesen Empfehlungen folgen länderspezifische Gesetze und Regulatorien, damit die Statements auch tatsächlich mit Leben gefüllt werden.
Hierzulande gibt der EU Green Deal den grünen Takt vor, von dem sich konkrete Regularien ableiten: Bis zum Jahr 2030 sollen die CO2-Emissionen aus Industrie, Verkehr und anderen Sektoren um 55 Prozent im Vergleich zum Stand von 1990 reduziert werden. Die Vorgabe, bis zum Jahr 2050 komplett klimaneutral zu werden, ist für die EU-Mitgliedstaaten rechtsverbindlich. Das EU-Verkaufsverbot für neue Pkw und leichte Nutzfahrzeuge mit Verbrennungsmotor ab 2035 ist aktuell noch kein Gesetz, könnte aber zum Beispiel für die strengeren Vorgaben werden.
Nachhaltigkeit macht attraktiv
Alles graue Theorie ohne Bezug zum Speditionsalltag? Ganz und gar nicht: Mast empfiehlt, die grüne Zukunft nicht ausschließlich durch die Brille der Risiken zu betrachten. Denn eine frühzeitige Positionierung als nachhaltiges Unternehmen bedeute einen echten Geschäftsvorteil. "In der Außenwirkung kann der Nachhaltigkeitsbericht Kunden als Leitfaden präsentiert werden und intern der Mitarbeiterinformation dienen", zählt Mast als Beispiele auf. "Gleichzeitig steigert er beim Recruiting die Attraktivität als Arbeitgeber."
Wie sollte ein Transportunternehmen also vorgehen? "TÜV SÜD unterstützt dabei, einen zielführenden Prozess zu durchlaufen", so Mast. Er zählt die sieben Schritte auf, entlang derer die Nachhaltigkeitsexperten der Prüforganisation beraten:
- Bestandsaufnahme: Welche Anforderungen bestehen?
- Externe und interne Stakeholder: Wer trägt zur Nachhaltigkeit bei (z.B. auch Stromanbieter)?
- Was kann ich zuerst erreichen?
- Ziele, KPIs und Maßnahmen definieren
- Welche Informationen brauche ich von wem?
- Weitere Verbesserungen?
- Erstellung des Nachhaltigkeitsberichts
TÜV SÜD entwickelt aktuell zudem den "TÜV SÜD Branchenstandard", der im ersten Schritt im Jahr 2024 für Autohäuser angeboten wird. Weitere Branchen sollen folgen. Für diese Zertifizierung soll auf die ohnehin notwendigen, bestehenden Nachhaltigkeitsreportings zurückgegriffen werden, sodass kein Mehraufwand entsteht. "TÜV SÜD verifiziert die Angaben und bestätigt als positive Außenwirkung mit dem Branchenstandard, dass es sich um ein nachhaltiges Autohaus handelt", so Mast.
Er resümiert: "Es lohnt sich, schon heute auf die eigene Nachhaltigkeit zu schauen. Keine Frage: Der Aufwand wird größer, aber gleichzeitig besteht das Potenzial, Nutzen aus dem Nachhaltigkeits-Engagement zu ziehen – intern wie extern. Wenn man es richtig angeht, ist Nachhaltigkeit ein lohnendes Geschäft und gleichzeitig ein guter Auftrag."
Weitere Informationen unter:
www.tuvsud.com/de-de/themen/nachhaltigkeit
TÜV SÜD Ansprechpartner
TÜV SÜD Division Mobility
Pascal Mast
Director Sustainable Services
Tel.:+49 160 7043306
E-Mail: Pascal.Mast@tuvsud.com
Web: www.tuvsud.com/de-truck