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Lagerverwaltung – Aufgaben, Systeme, Kosten

13.11.2024 13:18 Uhr | Lesezeit: 4 min
Vorarbeiterin, die die Verteilung von Waren in einem Lager mit Hilfe eines automatisierten Systems organisiert
 In jedem Lager oder Logistikzentrum sind Organisation und Struktur das A und O
© Foto: Hispanolistic/GettyImages

Die Lagerverwaltung dient der Kontrolle und Steuerung von Lagerprozessen. Welche Aufgaben die Lagerverwaltung in der Logistik hat und was ein Lagerverwaltungssystem (LVS) können muss, verrät dieser Artikel.

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Ohne Lagerverwaltung würde in jedem Lager oder Logistikzentrum das Chaos ausbrechen. Schließlich müssen mit Wareneingang inklusive Vereinnahmung und Einlagerung, Warenausgang inklusive Kommissionierung und Versand sowie Umlagerungen und Inventur viele lagerinterne Prozesse organisiert, strukturiert und überwacht werden.

Was ist ein Lagerverwaltungssystem (LVS)?

Ein Lagerverwaltungssystem beschreibt im Kernbereich zunächst ein System zur Verwaltung von Mengen und Lagerorten und insbesondere deren Beziehung zueinander. Ein Lagerverwaltungssystem hat also die Kernaufgabe, den Lagerbestand darzustellen. Zusätzliche Funktionen können auch die Verwaltung der Transportsysteme beinhalten.

Sind Warehouse Management System (WMS) und Lagerverwaltungssystem (LVS) das gleiche?

In der Praxis werden die Begriffe Lagerverwaltungssystem und Warehouse Management System (WMS) oft synonym verwendet, obwohl die Definition sich streng genommen unterscheidet. Die Funktionalitäten eines WMS reichen nämlich weit über die Ein- und Auslagerung oder die Bestandsverwaltung hinaus. Dies grenzt sie von reinen Lagerverwaltungssystemen ab. Neben Steuerungs- und Verwaltungsfunktionen optimiert ein WMS etwa das Retourenmanagement, hilft Lagerleitern und Personalern bei der Erstellung der Schichtpläne, bindet das Auftragsmanagement ein und ist unter Umständen sogar in der Lage, die Bewegungen auf dem Hof (Yard-Management) abzubilden und zu steuern. Kennzahlen aus Business-Intelligence-Anwendungen können mit dem Geschehen im Lager verknüpft und in Form von Dashboards ausgespielt werden. So wandelt sich eine Software, die ursprünglich lediglich intralogistische Prozesse abbildete und steuerte, dank immer engerer Verzahnung mit weiteren IT-Systemen zur Logistiksoftware. 

Blick aus der Vogelperspektive auf eine Lagerleiterin, die mit einem Vorarbeiter den Bestand in den Regalen überprüft
Lager mit großen Bestandsmengen bringen zumeist komplexere Abläufe mit sich
© Foto: alvarez/GettyImages

Welche Kosten fallen bei der Lagerverwaltung an?

Das kommt ganz auf Größe und Komplexität des jeweiligen Lagers an. Ein Lager von überschaubarer Größe hat oft einfachere Anforderungen an die Bestandsverwaltung und damit auch an die Hard- und Software zur Unterstützung der Lagerverwaltung. Anders formuliert: Ein weitgehend manueller Lagerbetrieb mit wenig Benutzern, die überhaupt eine Lizenz für ein LVS brauchen, ist weniger kostenintensiv wie ein Lager mit großen Bestandsmengen, komplexeren Abläufen und höherem Automatisierungsgrad. Werden Lagerprozesse automatisiert, steigen mit der Komplexität der intralogistischen Anlagen auch die Kosten für die Softwareintegration.

Ein LVS oder ein WMS wird in der Regel als On-Premise Software vor Ort oder SaaS (Software as a Service) aus der Cloud betrieben und vermarktet. Bei On-Premise-Software fällt die Anfangsinvestition deutlich höher aus als bei der SaaS-Variante, weil bei letzterer aufgrund der Cloud-Architektur Kosten für die Hardware-Installation entfallen. SaaS basiert zudem in der Regel nicht auf einem Lizenz- sondern auf einem Abomodell.


Welche Art von Lagerhaltung gibt es? (Auswahl)

  • FIFO (First In, First Out): Die zuerst eingelagerte Ware wird auch zuerst wieder entnommen
  • LIFO (Last In, First Out): Die zuletzt eingelagerten Waren werden auch zuerst entnommen
  • FEFO (First Expired, First Out): diejenigen Produkte, deren Mindesthaltbarkeitsdatum oder Verfallsdatum zuerst ablaufen. werden auch zuerst ausgelagert
  • Chaotische oder dynamische Lagerhaltung: Einzulagernden Teilen wird kein fester Lagerplatz zugewiesen, es wird auf beliebige, gerade nicht belegte Plätze eingelagert. Die Lagerplätze werden digital erfasst und gekennzeichnet.


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