Berlin. Der Ausstoß einer Tonne Kohlenstoffdioxid verursacht dem Umweltbundesamt zufolge Schäden in der Natur von 180 Euro. Umgerechnet auf die Treibhausgas-Emissionen Deutschlands im Jahr 2016 entspreche das Gesamtkosten von rund 164 Milliarden Euro, teilte die Behörde am Dienstag mit. Zu viele Treibhausgase, Luftschadstoffe und andere Umweltbelastungen schädigten Gesundheit, zerstörten Ökosysteme und ließen Tiere und Pflanzen aussterben. Dazu kämen wirtschaftliche Einbußen durch Produktionsausfälle, Ernteverluste und Schäden an Gebäuden und Infrastruktur.
Umweltschäden verdeutlichen
„Maßnahmen für den Umwelt- und Klimaschutz sparen uns und kommenden Generationen viele Milliarden Euro durch geringere Umwelt- und Gesundheitsschäden“, sagte UBA-Präsidentin Maria Krautzberger. „Das sollten wir auch bei der Diskussion um Luftreinhaltung oder den Kohleausstieg nicht vergessen.“ Das Umweltbundesamt hat seine Empfehlungen zur Ermittlung solcher Schäden aktualisiert und die Umweltkosten neu berechnet. Dazu zählt auch der Betrag, den Menschen bereit wären, für die Vermeidung von Gesundheitsschäden zu bezahlen.
Die „Methodenkonvention 3.0“ soll helfen, Umweltschäden deutlich zu machen und Kosten des Umweltschutzes gegenüber zu stellen. So verursacht der Umweltbehörde zufolge zum Beispiel eine Kilowattstunde Braunkohlestrom Umweltkosten von durchschnittlich 20,81 Cent. Der 2016 in Deutschland erzeugte Braunkohlestrom führte den Angaben zufolge zu Umweltkosten von 31,2 Milliarden Euro. Eine Kilowattstunde Strom aus Windenergie führe dagegen lediglich zu Umweltschäden von 0,28 Cent. Die Schäden durch Emission einer Tonne Feinstaub im Verkehr beziffert das Amt auf 59.700 Euro, die einer Tonne Stickoxide auf 15.000 Euro. Das macht im Jahr 2016 Umweltschäden von 1,49 Milliarden Euro für Feinstaub und 7,29 Milliarden Euro für Stickoxide. (dpa/stm)