Neubrandenburg/Hamburg. In der Paketbranche scheinen einige ihre kriminelle Energie gut ausleben zu können. Ein Mann wurde wegen Betrugs bei einem Paketdienst heute zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. In Hamburg ermittelt die Polizei gegen zwei Angestellte eines Subunternehmens wegen Unterschlagung.
Betrugsserie über Paketdienst-Konten
Das Amtsgericht Neubrandenburg hat einen Mann wegen gewerbsmäßigen Betruges in 123 Fällen zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Der 40-Jährige hatte gestanden, aus Geldmangel Ende 2013 über einen Paketdienst mehr als hundert mal Waren bestellt und diese fast immer weiterverkauft zu haben. Das Urteil lautete am Montag ein Jahr und vier Monate Freiheitsstrafe, die für zwei Jahre auf Bewährung ausgesetzt wurden. Dem Urteil ging eine Verständigung aller Seiten voraus, um den Prozess abzukürzen.
Der Neubrandenburger hatte über das Internet Zugangskonten von Nutzern des Paketdienstes manipuliert, sich die Waren an mehrere Stationen zwischen Güstrow, Rostock, Greifswald und Neubrandenburg liefern lassen und nicht bezahlt. „Es handelt sich um eine Vielzahl an Fällen in einem kurzen Zeitraum von zwei Monaten“, sagte Richterin Tanja Krüske. Der Verurteilte soll zudem 10.865 Euro Schadenersatz zahlen. Ein Teil der Vorwürfe wurde fallengelassen, auch weil die Taten bereits mehr als sechs Jahre zurückliegen.
Zahlreiche Pakete unterschlagen
Auch im Hamburger Westen wollten ein 37-jähriger Mann und eine 18-jährige Frau von den zahlreichen Paket-Bestellungen profitieren. Sie sollen im großen Stil Pakete unterschlagen haben. Die beiden arbeiteten für ein Subunternehmen eines Paketdienstleisters, hieß es am Montag von der Polizei. Nach einem Hinweis habe die Polizei das Transportfahrzeug der beiden am Samstag in Altona kontrolliert und dabei augenscheinlich geöffnete und wieder verschlossene Pakete gefunden sowie lose Waren wie Elektronikartikel, Parfüm und Kleidungsstücke. Darüber hinaus seien in der Wohnung des Mannes zahlreiche weitere originalverpackte oder noch etikettierte Gegenstände wie Elektronikartikel, Kosmetika, Kleidung, Werkzeuge, Sexspielzeuge, Uhren und Schmuck gefunden worden. Mehr als 250 mögliche Beweismittel seien hier festgestellt worden. Die Polizei ermittelt gegen die beiden wegen Unterschlagung. (dpa/sn)