-- Anzeige --

Zwei große Speditionen in Mecklenburg-Vorpommern sind insolvent

14.03.2014 08:43 Uhr
Insolvenz
Zwei große Speditionen in Mecklenburg-Vorpommern haben Insolvenz angemeldet
© Foto: dpa/Picture Alliance/ Sören Stache

Die Schwesterunternehmen Nevag Eurotrans und Stinnes Transport aus Neubrandenburg sind zahlungsunfähig. Der Landesverbandes des Verkehrsgewerbes ist überrascht.

-- Anzeige --

Neubrandenburg. Überraschung in der Transportbranche: Zwei der größten Speditionen in Mecklenburg-Vorpommern haben Insolvenz angemeldet. Wie eine Sprecherin des Amtsgerichtes Neubrandenburg am Donnerstag sagte, handelt es um die Schwesterunternehmen Nevag Eurotrans und Stinnes Transport aus Neubrandenburg. „Der reguläre Geschäftsbetrieb scheint kostendeckend, der Betrieb soll weitergehen“, erklärte der vorläufige Insolvenzverwalter, Michael Busching, in Neubrandenburg der Nachrichtenagentur dpa.

„Wir sind völlig überrascht“, sagte der Geschäftsführer des Landesverbandes des Verkehrsgewerbes, Norbert Voigt, der seinen Sitz ebenfalls auf dem Gelände der Speditionen in Neubrandenburg hat. Eine Erklärung habe er nicht. Die Kostenbelastung durch Maut und hohe Dieselpreise müssten alle tragen. Nur die Zahlungsmoral der Kunden werde immer schlechter: „Früher wurde nach 60 Tagen bezahlt, heute bezahlen manche erst nach 90 Tagen oder noch später.“

Die vorläufige Insolvenz hätten die Geschäftsführer selbst am Dienstag beantragt, hieß es bei Gericht. Die Firmen waren nach 1990 aus dem Kraftverkehr Neubrandenburg als Neubrandenburger Verkehrsaktiengesellschaft (Nevag) entstanden. Sie seien europaweit unterwegs sind und beschäftigten etwa 230 Mitarbeiter, die teilweise für Januar noch keinen Lohn bekommen hätten. Die Arbeitsagentur habe zugesagt, das für drei Monate übliche Insolvenzausfallgeld zu zahlen.

Der Betrieb der Speditionen sei aus jetziger Sicht bis „in den April hinein“ gesichert.

„Wir sind guter Hoffnung, dass sich ein Übernahmeinteressent findet“, erklärte Busching. Ein erstes Gespräch gebe es an diesem Freitag. Im Nordosten gibt es laut Verband rund 1500 Speditionsfirmen mit etwa 10.000 Beschäftigten. (dpa)

-- Anzeige --
-- Anzeige --

HASHTAG


#Mecklenburg-Vorpommern

-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


-- Anzeige --

KOMMENTARE


spedi 01

14.03.2014 - 11:20 Uhr

Guten Tag, was soll eigentlich immer diese Story von den bösen Kunden, die erst nach 60 oder 90 Tagen zahlen? Mag ja sein , dass es die vereinzelt gibt, habe in nunmehr 32 Jahren Spedition keinen einzigen Kunden in Deutschland kennengelernt, der so zahlt. In Italien oder Spanien sieht das anders aus, aber bei uns?? Sorry , dieses Gejammere hilft unserer Branche nicht. Wenn ein deutscher Kunde so zahlt, dann einfach nicht für ihn fahren und andere Kunden suchen. Wenn man von einem solchen Kunden abhängig ist, stimmt doch das ganze Geschäftsmodell nicht. Bez. Nevag kann ich aus eigener Erfahrung sagen. Sind für uns im September 2013 eine komplette Ladungen gefahren, Zahlungsziel 30 Tage. Die Rechnung von Nevag kam Mitte Dezember! Noch Fragen??


Guido Boog

14.03.2014 - 12:33 Uhr

Habe selber bei der Firma Stinnes Transporte GmbH gefahren und teilweise auch schon 2012 bis Ende Dezember auf das erste Gehalt gewartet, schon da war abzusehen, dass irgendwas dort im Management nicht stimmen konnte. Hoffe, dass der neue Eigentümer die beiden Unternehmen ordentlich saniert. Denn wie heisst es so schön im deutschen Volksmund: Neue Besen kehren gut!


A.B.

16.03.2014 - 21:57 Uhr

Das kommt dabei heraus, wenn in Europa ungleicher Wettbewerb herrscht und sich kein Mensch um irgendwelche Kabotageregelungen kümmert, geschweige denn deren Einhaltung. Dank dem vereinten Europa wieder 200 Deutsche Arbeitsplätze an Rumänien und Bulgarien verloren gegangen. Aber wer braucht denn noch deutsche Spediteure? Jeder, der mit offenen Augen durch die Welt geht, wird feststellen, dass wir zur Zeit komplett von den Osteuropäern überrollt werden.


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.