Seit 10. Juni gilt vor dem Hintergrund der inzwischen gesprengten Rahmede-Talbrücke an der Autobahn 45 bei Lüdenscheid ein Durchfahrverbot für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen in der Stadt, das in den vergangenen Wochen verstärkt kontrolliert wurde (VerkehrsRundschau berichtete).
Die Kreispolizeibehörde Märkischer Kreis hat Mitte Juli ein Fazit der Kontrollen gezogen. Demnach haben die Beamten im Zeitraum KW 24 bis KW 27 insgesamt 14.027 Fahrzeuge über 3,5 Tonnen kontrolliert. Davon führten 3879 eine Ausnahmegenehmigung mit. 2315 verstießen gegen das Durchfahrtsverbot. Davon hatten 1577 eine ausländische Zulassung.
Zahlreiche weitere Verstöße
Hinzu kamen laut Polizei diverse weitere Verstöße, darunter zum Beispiel 72 gegen Sozialvorschriften wie Lenk- und Ruhezeiten, mangelhafte Ladungssicherung (113) oder auch Alkohol- (3) und Drogen-Fahrten (5). 23 Verkehrsteilnehmer waren ohne Fahrerlaubnis unterwegs. 47 Mal musste wegen technischer Mängel die Weiterfahrt untersagt werden. 16 Fahrzeuge wurden komplett stillgelegt.
Schwerverkehr um 41 Prozent zurückgegangen
Laut einer vom Fachdienst Verkehrsplanung und -lenkung der Stadt Lüdenscheid in Auftrag gegebenen Verkehrszählung ist der Lkw-Verkehr zehn Tage nach Inkrafttreten des Lkw-Verbots in Lüdenscheid um 41 Prozent zurückgegangen. "Das bestätigt uns darin, dass das Lkw-Durchfahrtsverbot das richtige Instrument ist, um die schwierige Verkehrssituation in Lüdenscheid nach der Vollsperrung der A45 zu entschärfen", sagte Lüdenscheids Bürgermeister Sebastian Wagemeyer. Er fordert die Einhaltung des Verbots weiterhin intensiv zu kontrollieren.
Die Stadt will die Kontrollen nach eigenen Angaben langfristig sowohl mit eigenem Personal als auch technischer Ausstattung unterstützen. Neben der Beteiligung von Mitarbeitenden des Ordnungsamtes an den Kontrollen erfolge aktuell auch eine Kontrolle durch Enforcement-Trailer-Technik zur Erfassung von Verkehrsdaten und für die Geschwindigkeitsüberwachung entlang der A45-Bedarfsumleitung.