Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat in Wilhelmshaven eine engere Zusammenarbeit der deutschen Seehäfen gefordert. In den Häfen werde die Basis für Deutschland als Exportnation gelegt, sagte der FDP-Politiker am Mittwoch. In der nationalen Hafenstrategie, die die Ampel-Regierungsparteien im Koalitionsvertrag 2021 vereinbart hatten, sollten die Stärken der einzelnen Hafenstandorte eingebracht werden. „Es geht etwa darum, Häfen zu Knotenpunkten der Energiewende zu entwickeln, Ausbildung und Beschäftigung zukunftsfähig zu gestalten und Chancen der Digitalisierung noch besser zu nutzen.“ Mit der Hafenstrategie sollten auch offene finanzielle Fragen geklärt werden, sagte er.
Wissing sprach auf einer Diskussionsveranstaltung des Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbandes Jade zum 10-jährigen Bestehen des Tiefwasserhafens Jade-Weser-Ports in der Stadt.
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Auch Niedersachsens Energieminister Olaf Lies (SPD) sagte, gemeinsam seien die deutschen Häfen leistungsfähiger gegenüber anderen Häfen in Europa. „Wir sind doch nicht im Wettbewerb Hamburg gegen Wilhelmshaven, Wilhelmshaven gegen Bremerhaven, sondern wir müssen doch die gemeinsame Stärke entwickeln.“ Die Digitalisierung könne dabei helfen, die Häfen stärker miteinander zu verbinden.
Tom Nietiedt, Präsident des Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbands Jade, sagte, es gebe bereits positive Zeichen für eine engere Zusammenarbeit - wie etwa der Einstieg der Hamburger Reederei Hapag-Lloyd beim Jade-Weser-Port. „Es ist doch ganz evident, dass wir gar nicht anders können als zusammenzuarbeiten. Wir müssen einfach jetzt unsere Lasten untereinander besser verteilen.“
Der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS), Daniel Hosseus, sagte, es dürfe in der nationalen Hafenstrategie nicht darum gehen, den „Status quo“ zu erhalten. Vielmehr müsse der Anspruch sein, Marktanteile von Mitbewerbern zurückzugewinnen. Er forderte, spätestens zur nächsten nationalen maritimen Konferenz im Herbst 2023 in Bremen solle die Strategie in Grundzügen stehen. (dpa/sn)