Wird Kühne + Nagel gegen den Schenker-Kauf rechtliche Schritte einleiten?
Der Corona-Boom ist vorbei, die Konjunktur schwächelt und durch den DSV-Schenker-Deal droht verschärfter Wettbewerb. Wie Kühne + Nagel dennoch profitabel wachsen will und was das Unternehmen im IDS-Logistik-Netz plant, sagt Deutschland-Chef Tobias Jerschke im Interview.
Herr Jerschke, der dänische Speditionsriese DSV will Schenker kaufen. Ist Kühne + Nagel jetzt im Zugzwang?
Als Kühne + Nagel sind wir gut aufgestellt. Wir sind uns unserer Position und unserer Stärken bewusst. Wir lieben Wettbewerb. Der bevorstehende Wandel in der Logistikbranche ist eine sehr gute Gelegenheit für uns, neue Kunden und Mitarbeitende zu gewinnen. Bis die Übernahme final durch ist, wird es noch einige Monate dauern. Und viele Ausschreibungen finden zu festen Terminen statt, sprich Tender, die jetzt im Sommer abgeschlossen wurden, laufen in der Regel ein Jahr. Es kommen auch schon erste Unternehmen proaktiv auf uns zu, weil sie ein Klumpen-Risiko sehen. So gesehen eröffnet sich durch den Schenker-Kauf für uns als Kühne + Nagel sogar eine Chance.