Berlin. Im Freistaat entstehen dieses Jahr weniger neue Lastwagen-Stellplätze entlang der Autobahnen als in den Vorjahren. Heuer würden 83 neue Parkplätze gebaut, 2020 sollen weitere 21 folgen, teilte das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) auf Nachfrage mit. Gut 80 Plätze wurden 2018 fertiggestellt. In den Vorjahren war die Zahl der neu geschaffenen Abstellplätze wesentlich höher, wie aus einer Kleinen Anfrage von Abgeordneten der Grünen im Bundestag hervorgeht. So waren 2017 noch 283 Plätze in Bayern hinzugekommen, 2014 sogar 522.
Derzeit gibt es in Bayern nach Angaben des BMVI mehr als 10.000 Parkmöglichkeiten für Lkw an den Autobahnen. Fast alle aktuellen Baumaßnahmen finden in Oberbayern statt. Ein Parkplatzmangel könne dazu führen, dass Lkw-Fahrer ihre Wagen verkehrswidrig abstellten, etwa auf Seitenstreifen, und teilweise nicht ausreichend schliefen, heißt es vom Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL). Dadurch werde der Mangel zu einem Sicherheitsproblem. „Die Politik bemüht sich, und es wurde schon viel gemacht. Aber die Defizite sind so groß, dass man sie nicht auf die Schnelle ausgleichen kann”, sagte ein Verbandssprecher. Zumal der Straßengüterverkehr zunehme.
Wie hoch der momentane Bedarf an Stellplätzen ist, ist unklar. Ein Bericht der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) werde noch ausgewertet, heißt es vom BMVI. Der jüngste veröffentlichte BASt-Bericht 2013 weist für Bayern mehr als 2000 fehlende Parkplätze aus. Bundesweit schätzt der BGL den Mangel auf 11 000. Die bis 2025 geplanten Plätze werden nach Einschätzung der Verkehrsminister der Länder nicht mehr ausreichen. Neben Baumaßnahmen werden seit Jahren technische Leitsysteme getestet, mit denen Fahrer freie Plätze finden und die Parkanlagen effizienter nutzen sollen. (dpa)