Wien. Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) rechnen aufgrund der Corona-Krise in diesem Jahr mit einem Umsatzverlust von etwa 800 Millionen Euro. Laut Austria Presse Agentur (APA) erwartet ÖBB-Chef Andreas Matthä den größeren Teil davon aus dem Personenverkehr mit einem Minus von knapp 450 Millionen Euro. Beim Güterverkehr geht er von einem Verlust in Höhe von rund 300 Millionen Euro aus. Die Infrastruktur werde kleinere Einbußen haben.
ÖBB-Chef Matthä: „Mehr als eine Delle“
Aktuell lägen die Nettotonnen im Güterverkehr rund 15 Prozent unter dem Vorjahr. Den Tiefpunkt habe Ostern mit einem Minus von 33 Prozent dargestellt. Besonders in der Sparte Automotive sei der Einbruch mit Rückgängen von 40 Prozent dramatisch. „Wir brauchen einen deutlichen Wirtschaftsimpuls nach vorne, wir brauchen das Vertrauen der Menschen in das Gesamtsystem“, sagte Matthä.
Es handle sich um „mehr als eine Delle“, so der Bahn-Chef. Unterm Strich erwarten die ÖBB für dieses Jahr ein Ergebnis von Steuern (EBT) von rund 50 Millionen Euro statt wie ursprünglich geplant einen Gewinn über circa 170 Millionen Euro bei einem Umsatz von 4,6 Milliarden. Trotz der Einbußen solle es zu keinen Kündigungen kommen. 300 Millionen Euro Umsatzentfall werden die ÖBB aus eigener Kraft stemmen, kündigte der Bahnchef an. Zusätzlich hat das Verkehrsministerium eine Eigenkapitalspritze von 61 Millionen Euro für die Güterbahn angekündigt. (ms)