München. Die finanzielle Lage der Unternehmen in der Transport- und Logistikbranche hat sich im Vergleich zu 2012 entspannt. Das zeigen die Ergebnisse einer Exklusivumfrage der VerkehrsRundschau, die von der Unternehmensberatung BearingPoint unterstützt wird. Im Rahmen der Befragung zum VerkehrsRundschau-Index haben demnach 74,8 Prozent der insgesamt 95 befragten Transportdienstleister 2014 eine positive Umsatzrendite erwirtschaftet. 14,7 Prozent wollten keine Angaben machen, während allerdings jedes zehnte Unternehmen (10,5 Prozent) rote Zahlen schrieb.
Ein exakter Durchschnittswert lässt sich aus diesen Ergebnissen zwar nicht berechnen. Aber den Angaben zufolge dürften die Unternehmen im Mittel eine Rendite zwischen einem und fünf Prozent erwirtschaftet haben. Dies würde auch den Zahlen des Bundesamtes für Güterverkehr (BAG) entsprechen, das in seinem im Februar veröffentlichten Marktbeobachtungsbericht eine Umsatzrendite bei den befragten Güterkraftverkehrsunternehmen von mehrheitlich zwischen einem und drei Prozent festgestellt hat.
2014: Nur geringfügige Verbesserung
Gegenüber dem Jahr 2013 hat sich die Situation laut VR-Umfrage jedoch nicht wesentlich verbessert. Mit 74,4 Prozent hatten annähernd ebenso viele Unternehmen Gewinne eingefahren wie im Jahr danach. Allerdings lag 2013 der Anteil derjenigen, die rote Zahlen geschrieben haben, mit 7,7 Prozent sogar etwas niedriger als 2014. Doch im Vergleich zu den Jahren vor 2012 hat sich die Lage zumindest etwas entspannt. Die finanzielle Lage im Transport- und Speditionsgewerbe ist also zu Beginn des Jahres 2015 besser als vor noch fünf Jahren.
Für die Verbesserung der Umsatzrendite machen Experten vor allem niedrigere Fixkosten und die verbesserte Auftragslage aus. Hilfreich war für die Unternehmen der gesunkene Dieselpreis. Weil im Gegenzug andere Faktorkosten gestiegen sind, zum Beispiel für Personal oder Fahrzeuge, dürfte der Hauptgrund für die bessere Rendite eine bessere Auftragslage sein. Dass die Transportmengen zuletzt geklettert sind, zeigt ein weiteres Ergebnis der Exklusivumfrage der VerkehrsRundschau: Fast 60 Prozent der befragten Verlader geben an, dass ihr Auftragsvolumen 2014 gemessen am Umsatz im Vergleich zum Vorjahr gestiegen ist. Bei 20,3 Prozent hat es keine Veränderungen gegeben, während 18,9 Prozent der Verlader 2014 weniger Umsatz mit ihren Transportdienstleistern gemacht haben. (cd/diwi)
Ein ausführlicher Beitrag zu den Egebnissen der VR-Exklusivumfrage und zur konjunkturellen Lage im Transportgewerbe erscheint in Ausgabe VR 12/2015 am 20. März. E-Paper- und Premium-Abonnenten haben die Möglichkeit, den Beitrag als E-Paper ab Donnerstag 16:30 Uhr zu lesen.