Was haben APX, der Early-Stage-Investor von Axel Springer und Porsche, der auf Logistik spezialisierte Fonds Amplifier und spanische Venture-Capital-Firmen wie Kibo Ventures und Bonsai Partners gemeinsam? Sie alle gehören zu den Investoren des spanischen Start-ups Trucksters, das eine eigentlich jahrhundertealte Idee mithilfe künstlicher Intelligenz für den Lkw-Fernverkehr adaptiert: das Postreiter-Prinzip als Relaissystem zwischen Lkw-Fahrern. Die Routen werden dabei von einem Algorithmus geplant, der die Variablen Lieferzeit, Kosten und Übernachtungen optimiert; die Planung wird in Echtzeit über eine mobile Anwendung an die Fahrer kommuniziert. Der Big-Data-getriebene Frachtdienst von Trucksters ist seit Ende 2020 auch auf Streckenkorridoren von und nach Deutschland verfügbar.
Schnellere Transitzeit, fitte Fahrer
Ein unschlagbares Argument für die Innovationskraft der Lösung ist zweifelsfrei die Zeitersparnis: So kann die Transitzeit im Fernverkehr nach Unternehmensberechnungen um bis zu 50 Prozent reduziert werden, da die Fracht dank Übergabe an den jeweils nächsten Fahrer ohne Zeitfresser wie limitierte Lenkzeiten kontinuierlich rollen kann. Das bedeutet wiederum für die Fahrerinnen und Fahrer angenehmere Arbeitsbedingungen, weil sie nicht tagelang europaweit auf Achse sind, sondern lediglich auf Teilabschnitten der Gesamtrouten hin- und herfahren. Der Jury gefiel bei der Trucksters-Bewerbung um den VR-Award zudem die langfristige Vision des Start-ups: die Nutzung von Elektro-Lkw voranzutreiben und den KI-Ansatz für eine Technologie zu nutzen, die noch am Beginn ihres Lebenszyklus steht: das autonome Fahren. (mh)