Berlin. 63 Prozent aller Berufskraftfahrer in Großbritannien, Frankreich, Spanien und Deutschland fahren bei berufsbedingten Fahrten zu schnell. Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter 800 Berufskraftfahrern, die das Softwareunternehmen „Mix Telematcis“ im Sommer durchgeführt hat. 53 Prozent der Fahrer gaben an, zu schnell zu fahren, um sich dem Verkehrsfluss anzupassen. 37 Prozent nannten Termindruck als wichtigsten Grund. In Frankreich begründeten 27 Prozent der Fahrer ihre überhöhte Geschwindigkeit mit einem Mangel an Konzentration.
Wo die Berufskraftfahrer genau mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs sind, unterscheidet sich nach Nationalität. Während 63 Prozent der britischen Fahrer hauptsächlich auf Autobahnen verstärkt aufs Gas drücken, sind die Fahrer aus Deutschland eher auf innerstädtischen Hauptstraßen zu schnell. Französische und spanische Fahrer gaben an, dazu zu tendieren, auf allen Straßentypen bei Arbeitsfahrten zu schnell zu sein.
Die Wahrscheinlichkeit von ernsthaften Konsequenzen bei überhöhter Geschwindigkeit wurde von den befragten Fahrern jedoch als eher gering eingeschätzt. Als wahrscheinlichste Folge von zu schnellen Fahrten nannten die Fahrer, von der Polizei angehalten zu werden. Über alle Länder hinweg wurden Folgen wie „eine Gefahr für andere darstellen“ und „mich selbst gefährden“ lediglich mit jeweils 14 und 13 Prozent bewertet. 16 Prozent befürchten als größte Konsequenz, ihre Fahrerlaubnis zu verlieren.
Innerhalb der letzten 12 Monate wurde bei 17 Prozent der befragten LKW-Fahrer überhöhte Geschwindigkeit mit Bußgeldern geahndet. Damit führen sie vor den Fahrern von Transportern, bei denen 14 Prozent der Fahrer Bußgeldstrafen bekamen. In den meisten Fällen waren Fahrer eher dazu bereit, Bußgelder zu zahlen als deren Arbeitgeber, nur bei Bussen und Reisebussen wären beide zu gleichen Teilen bereit, mögliche Bußgelder in Kauf zu nehmen.Die meisten Bußgelder für zu schnelles Fahren wurden in Großbritannien ausgestellt, dicht gefolgt von Spanien, Frankreich und Deutschland.(sno)